Closing Bell: OpenAI Continues Massive Spending; Breaking Down AppLovin 10/6/25
CNBCs Finanzrunde diskutiert die heißeste KI-Allianz des Tages, mögliche Blasenwarnungen und die Frage, wie lange die Tech-Rally noch hält.
Closing Bell
2567 min audioDie CNBC-Sendung "Closing Bell: Overtime" vom 1. Oktober 2025 diskutiert die marktbewegenden Folgen des OpenAI-AMD-Deals, die Konzentrationsrisiken durch OpenAIs dominante Stellung im AI-Ökosystem und mögliche Parallelen zur Dotcom-Blase. Moderator John Fortt spricht mit Journalist:innen und Analyst:innen über die impliziten Bewertungslüften bei KI-Technologie, die zunehmende Risikobereitschaft der Anleger:innen und geopolitische Einflüsse auf Gold- und Kryptopreise. Die Sendung wirkt wie ein schneller Marktcheck mit hohem Tempo und vielen Einspielern, ohne tiefere Hintergrundanalyse oder externe Gegenstimmen einzubinden. Die Diskussion bleibt auf US-Technologie- und Finanzmarktperspektiven fokussiert, alternative Sichtweisen fehlen. Es geht nicht darum, ob KI funktioniert, sondern wie sehr die Märkte auf zukünftige Versprechen setzen – ein durchaus heikles Kalkül, das in der Sendung eher zelebriert als hinterfragt wird.
### 1. OpenAI sichert sich AMD-Chips plus Beteiligung
OpenAI kaufte 6 GW AMD-Chips und erhält dafür eine Beteiligung von bis zu zehn Prozent an AMD. Die Konstruktion („performance-based equity") sei ein neues Modell, bei dem Lieferant:in und Abnehmer:in sich gegenseitig aufwerten. „OpenAI is the one taking what could amount to a 10% equity stake in AMD.“
### 2. OpenAI als Single Point of Failure
Die Analyst:innen betonen, dass OpenAI mit seinen Milliarden-Deals (u.a. 100 Mrd. USD mit Nvidia, 30 Mrd. USD mit Oracle) zur zentralen Schaltstelle der KI-Infrastruktur aufsteige. „The concern is that if they are the lynchpin of this new AI ecosystem … that could amount to a single point of failure.
### 3. Marktbewertung basiert auf „exponentiell besseren“ KI-Modellen
Investoren spekulieren laut Kantrowitz, dass durch reines Hochskalieren von Rechenkapazität künftig exponentiell bessere KI entstehe – eine Annahme, die von der Forschung nicht gestützt werde. „The market is priced as if … you’re going to get technology … exponentially better than what you have today.“
### 4. Parallelen zur Dotcom-Blase werden diskutiert
Vergleiche mit Oktober 1999 werden bemüht: Tech-Bewertungen seien zwar niedriger als damals, aber die Gewinnerwartungen stünden auf einem „if“, ähnlich wie vor dem Platzen der Dotcom-Blase. „If it looks like a duck and quacks like a duck, it’s probably not a chicken, right?“
### 5. Gold und Krypto profitieren von geopolitischen Unsicherheiten
Neben Bitcoin notiert Gold erstmals knapp unter 4.000 USD. Experten führen das auf geopolitische Unruhen, hohe Verschuldung und Zentralbank-Nachfrage zurück. „Geopolitical shifts are reason to think that gold … might keep going even higher.“
### 6. Heimische Politik: Shutdown, Trump vs. Bauwirtschaft
Die US-Regierung befindet sich im sechsten Shutdown-Tag. Präsident Trump fordert die Bauwirtschaft auf, 2 Mio. ungenutzte Grundstücke zu bebauen, und droht mit Eingriffen der Hypothekenbanken Fannie Mae/Freddie Mac. „They have to start building homes … I’m asking Fannie Mae and Freddie Mac to get big home builders going.“
## Einordnung
Die Sendung ist klassisches Finanzformat-Unterhaltung: schnell, US-zentriert und getrieben von Chart- und Kursbesessenheit. Tiefschichtige Kritik oder globale Gegenstimmen bleiben aus; die Diskussion kreist um mögliche Gewinne, nicht um nachhaltige Wertschöpfung oder gesellschaftliche Folgen. Die Expert:innen wiederholen oft dieselben Thesen (mehr Rechenkapazität = bessere KI; Gold als Portfolio-Beimischung; „pairs your beta“), ohne alternative Perspektiven einzuladen. Die markante Konzentration auf OpenAI als Schlusselfaktor für Halbleter-, Cloud- und Softwarewerte wird zwar als Risiko benannt, bleibt aber unhinterfragt in der Konstruktion des Ökosystems. Insgesamt liefert die Episode Einschätzungen für kurzfristige Anlageentscheidungen, kaum aber Aufschluss über strukturelle Branchenveränderungen oder regulatorische Implikationen. Die Atmosphäre ist euphorisch-vorsichtig – ein Spagat, der letztlich die Kauf- und Investmentdynamik bestätigt, anstatt sie kritisch zu durchleuchten.