Politics Weekly UK: Labour’s Bridget Phillipson on Gaza, child poverty and the deputy leadership race
Guardian-Podcast mit Labour-Politikerin Bridget Phillipson über Gaza, Reform UK und Parteistrategie.
Politics Weekly UK
33 min read1572 min audioGuardian-Politikredakteur:innen Pippa Crerar und Kiran Stacey interviewen die britische Bildungsministerin Bridget Phillipson, die sich um das Amt der stellvertretenden Labour-Vorsitzenden bewirbt. Das Gespräch fokussiert sich auf die Gaza-Waffenruhe, die Abschaffung der Zwei-Kinder-Regel bei Sozialleistungen, die interne Parteidynamik unter Keir Starmer und die Strategie gegenüber Reform UK. Phillipson positioniert sich als vereinigende Figur, die Reform UK als rassistisch brandmarkt, ohne Nigel Farage persönlich zu beschimpfen, und betont, dass interne Kritik besser hinter verschlossenen Türen stattfinden solle.
### 1) Gaza-Waffenruhe als erste politische Bewährungsprobe
Phillipson begrüßt den Waffenstillstand: „What this needs to be is a moment where we see the hostages released … this represents a moment where we can move towards a two-state solution.“ Sie spricht der Labour-Basis den starken emotionalen Bezug zum Thema Gaza ausdrücklich zu.
### 2) Kampf gegen Kinderarmut als zentrale Visitenkarte
Die Abschaffung der Zwei-Kinder-Regel („two-child limit“) sei nur ein erster Schritt: „every year that passes … more children move into poverty“. Ihre Kandidatur versteht sie als Mandat, die Maßnahme komplett rückgängig zu machen.
### 3) Interne Parteikritik als Gefahr für Wahlsiege
Phillipson warnt davor, Parteistreit öffentlich auszutragen: „the only people that will benefit … will be Reform and Nigel Farage“. Ein stellvertretender Vorsitzender außerhalb der Regierung könne die Partei destabilisieren.
### 4) Reform UK als „extremistisch“ und „un-British“ bezeichnen
Sie attackiert die Partei scharf, nicht aber Farage persönlich: „suggesting that you want to deport … hundreds of thousands of people … is fundamentally un-British.“ Die Grenze zum Rassismus überschreite, wer Menschen mit Aufenthaltsstatus nachträglich bedrohe.
### 5) Schulreformen nur mit viel Vorlaufzeit
Zum Thema Bildungs- und Förderplan für Kinder mit Behinderung (EHCP) heißt es: „this is … years in the making. It’s not going to be a quick fix overnight.“ Details will sie erst nach Konsultationen vorlegen, um Eltern nicht zu verunsichern.
## Einordnung
Als Interviewformat bietet die Folge klassischen Wahlkampf-Journalismus: Die Moderator:innen stellen zwar kritische Nachfragen, lassen Phillipson aber weitgehend ungestört ihre Botschaften wiederholen. Bemerkenswert ist, wie sehr sich die Ministerin auf parteistrategische Argumente stützt („divided parties don’t win elections“), während konkrete politische Zusagen ausbleiben. Die Kritik an Reform UK bleibt scharf, aber vage – wer genau „extreme“ Positionen vertritt, wird nicht differenziert benannt. Der Ton bleibt durchweg lobenswert professionell, ohne verschwörerische oder menschenfeindliche Inhalte. Wer Einblick in die Labour-internen Machtspiele und die Labor-Strategie gegenüber der Rechten sucht, erhält hier einen soliden, wenn auch kaum überraschenden Einblick.