Hoss & Hopf: #284 Die dunklen Skandale der Bill Gates Stiftung
Verschwörungslastige Kritik an der Kooperation zwischen Bundesregierung und Gates Foundation.
Hoss & Hopf
51 min read3234 min audioIn der Podcast-Folge "Gates-Stiftung, Staatliche Förderungen, Globale Machtstrukturen" diskutieren Philip Hopf und Kiarash Hossainpour die 630-Millionen-Euro-Kofinanzierung deutscher Entwicklungsprojekte durch die Gates Foundation. Sie werfen der Stiftung vor, mit Steuergeldern Einfluss in Afrika zu nehmen, während in Deutschland Altersarmut herrsche. Die Moderatoren behaupten, Gates habe vorab in Impfstofffirmen investiert, die WHO sei zu 80 % von Stiftungen abhängig und die Stiftung halte Aktien von „krankmachenden“ Konzernen wie Coca-Cola und Monsanto. Weiterhin verbreiten sie die Verschwörungserzählung, Corona-Impfungen hätten die Geburtenrate gesenkt, und wiederholen unbelegte Vorwürfe wegen Gates’ Kontakten zu Jeffrey Epstein. Die Sendung endet mit dem Appell, keine Steuermittel mehr ins Ausland zu schicken.
### 1. Die Bundesregierung zahle 630 Millionen Euro in gemeinsame Projekte mit der Gates Foundation
Hopf und Hossainpour kritisieren, dass „zwischen 2021 und 2027 rund 630 Millionen Euro aus dem Bundeshaushalt“ in Kooperationsprojekte mit der Gates Foundation fließen. Obwohl das Geld laut Bundestagsdrucksache in „gemeinsame Projektkonten“ gehe und nicht direkt an die Stiftung, sprechen sie wiederholt von „Geldgeschenken“ und „Schenkungen".
### 2. Die Gates Foundation werde zur Durchsetzung deutscher Außenpolitik missbraucht
Hopf behauptet, „wenn Geldströme irgendwo hinfließen, dann hat das natürlich auch einen Einfluss auf die Politik des Landes“. Die Kooperation diene dazu, „gezielt in politische Abläufe von Staaten wie Äthiopien, Malawi oder Madagaskar einzugreifen“.
### 3. Die Stiftung profitiere von Krankheiten und halte Aktien „krankmachender" Konzerne
Die Moderatoren zitieren Medienberichte, wonach die Gates Foundation „Aktien von Coca-Cola, PepsiCo, Unilever, Kraft Heinz und von vielen anderen Alkohol- und Pharmakonzernen“ halte. Sie schließen daraus: „Die Eroberung der WHO durch Konzerne und Stiftungen ermöglicht ihnen also doppelten Profit, einmal bei der Verursachung von Krankheiten und dann an deren Behandlung.“
### 4. Gates habe vorab in Impfstoffhersteller investiert und von der Pandemie profitiert
Hopf behauptet, Gates habe „vor Jahren vor der Viruserkrankungspandemie“ gewusst, „in welche Unternehmen er investieren musste“. Als Beleg führen sie an, die Stiftung habe bereits 2015 52 Millionen Dollar in CureVac gesteckt und sei auch bei Biontech beteiligt gewesen.
### 5. Impfstoffe dienten der Bevölkerungskontrolle und senkten die Geburtenrate
Die Moderatoren verbreiten die Verschwörungserzählung, Corona-Impfungen seien „auch dazu da, die Fertilitätsrate von Frauen zu senken“. Sie zitieren Natural News: „Die Bill & Melinda Gates Foundation hat seit 2012 über 100 Millionen Dollar in langwirksame, ferngesteuerte Verhütungstechnologien investiert … mit dem Ziel, den Zugang in Entwicklungsländern zu verbessern.“
### 6. Die Gates Foundation sei die „größte private Stiftung der Welt“ und dennoch „steuerbegünstigt"
Die Moderatoren heben hervor, die Stiftung verfüge über „knapp 46,8 Milliarden US-Dollar“ und werde steuerlich begünstigt. Gleichzeitig fragen sie: „Warum feiern wir nicht die Millionen-Dollar-Spenden seiner Stiftung, sondern hinterfragen stattdessen die 184 Milliarden Dollar, die Gates nicht spendet?"
## Einordnung
Die Folge ist kein investigativer Journalismus, sondern ein Unterhaltungsformat, das Verschwörungsmythen bedient. Die Moderatoren vermischen korrekte Zahlen (630 Mio. Euro Kofinanzierung) mit unbelegten Behauptungen (Impfschäden, Bevölkerungskontrolle) und rassistischen Stereotypen („diese Schwarzen da unten“). Fachliche Gegenpositionen fehlen; stattdessen dienen AfD-Parolen („Germany first“) und Epstein-Insinuationen als Stimmungsmacher. Die Sendung reproduziert rechtspopulistische Feindbilder und stellt wissenschaftlichen Konsens zur Impfstoff-Sicherheit infrage. Wer fundierte Informationen zur Entwicklungszusammenarbeit sucht, wird hier nicht fündig; wer Verschwörungsgeschichten mag, bekommt sie in Reinform serviert.
Hörwarnung: Diese Folge verbreitet unbelegte Verschwörungserzählungen und rassistische Stereotype – nicht empfehlenswert.