klima update° - der Nachrichten-Podcast von taz und klimareporter°: Wieder mehr Autoverkehr in Deutschland, Indigene verlieren Klimaklage, Rechtsextreme führen EU-Klimaverhandlungen

Eine sachliche Einordnung aktueller Klimathemen - von steigenden Pkw-Kilometern bis zu rechtsextremen EU-Klimaverhandlungen.

klima update° - der Nachrichten-Podcast von taz und klimareporter°
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Im klima update° vom 10. Januar 2025 besprechen Susanne Schwarz und Jonas Waack drei zentrale Klimathemen: den Anstieg der Pkw-Kilometer in Deutschland, das gescheiterte Klimaschutzverfahren indigener Bewohner:innen in Australien und die problematische Rolle rechtsextremer Parteien bei EU-Klimaverhandlungen. ### Deutschland fährt wieder mehr Auto Die in Deutschland mit dem Pkw gefahrenen Kilometer nähmen wieder zu, nachdem sie in den Vorjahren abgenommen hätten. Schwarz erklärt: "2023 sind die Pkw-Kilometer auf 525 Milliarden Kilometer gestiegen, das ist ein Plus von 11 Milliarden Kilometer gegenüber 2022." Als Gründe würden die Rückkehr zur Normalität nach Corona und die Abschaffung des 9-Euro-Tickets genannt. ### Indigene Bewohner:innen scheitern mit Klimaklage Die Torres-Strait-Insulaner:innen in Australien seien vor einem Bundesgericht mit ihrer Klage auf Klimaschutz gescheitert. Waack berichtet: "Die Bewohner:innen haben argumentiert, dass die australische Regierung eine Sorgfaltspflicht hat, sie vor den Folgen des Klimawandels zu schützen." Das Gericht habe jedoch entschieden, dass diese Pflicht nicht rechtlich einklagbar sei. ### Rechtsextreme führen EU-Klimaverhandlungen Bei den EU-Klimazielen für 2040 führe ausgerechnet die rechtsextreme Fraktion "Patrioten für Europa" die Verhandlungen. Diese Fraktion lehne Klimapolitik grundsätzlich ab, wie Schwarz erklärt: "Die sind klimapolitisch sehr destruktiv unterwegs." ## Einordnung Die Episode bietet eine sachliche Einordnung aktueller Klimathemen mit journalistischem Anspruch. Die beiden Moderator:innen präsentieren komplexe Zusammenhänge verständlich und ordnen sie in größere Kontexte ein. Besonders hervorzuheben ist die differenzierte Betrachtung des Verkehrssektors, wo nicht nur die Zahlen benannt, sondern auch strukturelle Ursachen diskutiert werden. Die Darstellung der australischen Klimaklage zeigt exemplarisch die Grenzen des Rechtssystems beim Klimaschutz auf. Problematisch ist jedoch, dass bei der EU-Thematik die Rolle der konservativen EVP-Fraktion nur am Rande erwähnt wird, obwohl diese als größte Fraktion erheblichen Einfluss auf die Verhandlungsführung hätte. Die Episode bleibt insgesamt faktisch korrekt und ausgewogen, hätte aber von einer tieferen Analyse der politischen Machtstrukturen in der EU profitiert.