Der Newsletter "Notes From The Circus" analysiert Mike Solana, Vizepräsident bei Peter Thiels Risikokapitalfirma Founders Fund und Herausgeber der Publikation *PirateWires*. Der:die Autor:in bezeichnet Solana als einen Zyniker, der sich selbst für einen mutigen, unabhängigen Journalisten hält, dessen redaktionelle Entscheidungen jedoch perfekt mit den politischen Interessen seines Gönners übereinstimmen. Als zentrales Beispiel dient ein Artikel in *PirateWires*, der die Historikerin Heather Cox Richardson scharf angreift. Dieser Artikel, so die Analyse, konzentriere sich auf kleinste Detailfehler in Richardsons Arbeit, während er ihre Kernthese – die Warnung vor Donald Trumps autoritären Tendenzen – vollständig ignoriere. Der Vorwurf lautet, dass die Beweislast gezielt umgekehrt werde: Kritiker:innen des Autoritarismus müssten jedes Detail belegen, während für Trump wohlwollende Motive unterstellt würden, wie das Zitat „Presumably, Trump could have reasons for doing what he’s doing“ zeige. Als der:die Autor:in die Redaktion von *PirateWires* mit diesem Vorgehen konfrontiert, reagieren die Beteiligten ausweichend oder, wie Solana selbst, mit offener Verachtung. Dies wird als „aristokratische Epistemologie“ gedeutet, bei der Argumente nur dann zählen, wenn sie von Personen aus dem eigenen Netzwerk stammen. Der Newsletter argumentiert, dass Solana keine direkten Anweisungen von Thiel benötige, da er die Anreizstrukturen, die seine Position sichern, verinnerlicht habe. Seine Publikation diene dazu, demokratische Stimmen zu delegitimieren und Warnungen vor autoritären Entwicklungen als Hysterie abzutun, was letztlich der antidemokratischen Agenda Thiels nütze. Länge des Newsletters: 12111 ## Einordnung Der Text ist eine scharfe, polemische Anklage und keine ausgewogene Analyse. Die Perspektive ist klar auf die Entlarvung von Mike Solana und *PirateWires* als Instrument oligarchischer Machtinteressen ausgerichtet; die Stimmen der Kritisierten werden nur in Form von Zitaten wiedergegeben, die die These des:der Autor:in stützen. Eine zentrale implizite Annahme ist, dass die finanzielle und ideologische Nähe zu Peter Thiel zwangsläufig zu einer propagandistischen Ausrichtung führt. Das Framing inszeniert die Auseinandersetzung als dramatische Enthüllung einer koordinierten Einflussnahme. Die Analyse ist klar in der Verteidigung liberal-demokratischer Werte gegen eine als autoritär wahrgenommene Rechte verortet und kritisiert deren mediale Mechanismen. Der Newsletter ist lesenswert für Personen, die sich für Medienkritik und die Analyse von Machtstrukturen im rechten Spektrum interessieren. Er bietet eine zugespitzte, aber argumentativ schlüssige Perspektive, ist jedoch als einseitige Streitschrift zu verstehen.