Notes From The Circus: Sequoia’s Choice
Eine kritische Analyse, wie Sequoia Capital unter dem Deckmantel der 'Neutralität' Profit über Prinzipien stellt und damit eine Kultur der Intoleranz im Silicon Valley fördert.
Notes From The Circus
7 min readDer Newsletter "Notes From The Circus" analysiert den Rücktritt von Sumaiya Balbale, der COO des Risikokapitalgebers Sequoia Capital. Balbale, eine praktizierende Muslima, verließ das Unternehmen, nachdem die Führung sich weigerte, gegen den Partner Shaun Maguire wegen dessen islamofeindlicher und rechtsextremer Äußerungen vorzugehen. Maguire hatte unter anderem über einen Politiker geschrieben, er „kommt aus einer Kultur, die über alles lügt“. Die Firma verteidigte dies mit dem Verweis auf freie Meinungsäußerung.
Der Autor entlarvt Sequioas angebliche „institutionelle Neutralität“ als Vorwand für eine rein finanzielle Entscheidung. Maguires Wette auf SpaceX hatte der Firma einen Papiergewinn von 4 Milliarden US-Dollar eingebracht. Diese Rendite, so die These, wog schwerer als der Verlust der COO und die Kritik von über 1.000 Gründer:innen. Der Newsletter stellt dies als bewusste Entscheidung dar, bei der Profit über Prinzipien gestellt wurde.
Länge des Newsletters: 6370
## Einordnung
Der Text argumentiert aus einer liberalen, antirassistischen Perspektive und stellt ethische Unternehmensverantwortung über Profitmaximierung. Das Framing von „Wahl vs. Neutralität“ wird genutzt, um die angebliche Wertfreiheit von Sequoia als aktive Entscheidung für eine von Profit und Nähe zum Musk/Thiel-Ökosystem geprägte Ideologie zu deuten. Die Argumentation der Unternehmensführung wird als heuchlerisch dargestellt.
Der Newsletter ist lesenswert für alle, die sich für eine kritische Analyse der Verflechtung von Tech-Industrie, Finanzwelt und politischer Ideologie interessieren. Er zeigt prägnant, wie „Neutralität“ zur Rechtfertigung von Entscheidungen genutzt wird, die extremistische Positionen im Namen des Profits tolerieren.