Echo der Zeit: Trumps Attacke auf die US-Notenbank und die Folgen
Die Echo der Zeit vom 26. August 2025 analysiert Tricks gegen die US-Notenbank, Schweizer EU-Verträge, Jugendproteste in Lausanne und russische Wahlmanipulation in Moldau.
Echo der Zeit
52 min read2594 min audioDie Echo der Zeit-Folge vom 26. August 2025 beleuchtet Trumps beispiellose Entlassung der Fed-Gouverneurin Lisa Cook, wodurch die Unabhängigkeit der US-Notenbank infrage gestellt werde. Die Schweizer Bauernorganisation fordert Nachbesserungen im EU-Vertragswerk, da der hohe EU-Regulierungsdruck die heimische Landwirtschaft einschränken könnte. Im Losanner Quartier Prela eskaliert die Trauer um einen bei einer Polizei-Verfolgung verstorbenen Jugendlichen in zwei Nächten Ausschreitungen; Anwohner:innen berichten von Angst, aber auch von Verständnis für die Wut der Jugend. Die Schweizer humanitäre Präsenz in Afghanistan konzentriert sich auf indirekte Hilfe für Frauen über Partnerorganisationen, ohne die Taliban anzuerkennen. Frankreichs Premier Bairu stellt sich der Vertrauensfrage, um seine Sparpolitik durchzusetzen, riskiert aber den Regierungssturz. In Moldau versucht Russland laut Analyst:innen durch Bargeld, Kryptowährung und Desinformation die Parlamentswahlen zu seinen Gunsten zu beeinflussen.
### Trump untergräbt die Unabhängigkeit der US-Notenbank
Andrea Christen erklärt, Trump habe mit der Entlassung von Lisa Cook einen "beispiellosen Vorgang" gesetzt, da ihre Amtszeit eigentlich bis 2038 laufe. Trump argumentiere mit "angeblich[en] Betrügereien bei Hypotheken", doch es gehe wohl primär darum, "Gegenspieler von Trump [...] unter Druck zu setzen" und die Fed politisch zu steuern.
### Schweizer Bauernverband pocht auf Volksabstimmung zum EU-Paket
Martin Rufer betont, die Schweizer Landwirtschaft sei auf den EU-Markt angewiesen, fordert aber "Nachbesserungen und Präzisierungen", da "der hohe Regulierungsdruck der EU [...] eine einschränkende Wirkung für die Landwirtschaft haben" könne. Der Verband wünsche sich zudem eine obligatorische Volksabstimmung mit doppeltem Mehr.
### Prela zwischen Trauer und Wut – Ausschreitungen nach Jugendlichen-Tod
Roman Fillinger beschreibt, wie der Tod des 17-jährigen Marvin bei einer Polizei-Jagd zu zwei Nächten gewaltsamer Proteste führe. Eine Anwohnerin sage: "Mit Gewalt löse man nichts", während ein anderer Betroffener erkläre: "Die Randalierer hätten recht, die Polizei hätte gemäßigt mit dem Jugendlichen umgehen sollen."
### Schweiz hilft indirekt afghanischen Frauen ohne Taliban-Kontakt
Erik Markle erläutert, die Schweiz arbeite in Kabul "durch Partner in diesen Nischen", wodurch "hunderte, ja sogar tausende Frauen" erreicht würden. Man kooperiere offen mit UNO und NGOs, "aber das bedeutet nicht, dass wir mit den Taliban zusammenarbeiten".
### Russland sabotiert Moldau-Wahl mit Bargeld, Krypto und Fake News
Laurenzio Pka warnt, Russland setze "an extremely broad and sophisticated set of interference tactics" ein: Bargeldschmiergelder knapp unter der Meldegrenze, eine neue Kryptowährung des pro-russischen Oligarchen Ilan Shaw und Desinformation im BBC-Stil. "This money is being used to buy votes", so Pka.
## Einordnung
Die Sendung präsentiert sich als klassisches Nachrichtenmagazin mit klaren journalistischen Standards: Fakten werden sorgfältig recherchiert, Expert:innen kommen zu Wort und komplexe Zusammenhänge werden verständlich erklärt. Besonders bemerkenswert ist die ausgewogene Berichterstattung: Bei den Unruhen in Lausanne etwa werden sowohl die Perspektive der Polizei als auch die der betroffenen Jugendlichen und Anwohner:innen dargestellt. Die Moderation bleibt sachlich und vermeidet Polemik. Kritisch anzumerken ist, dass bei Themen wie der russischen Einflussnahme in Moldau oder Trumps Fed-Politik überwiegend westliche Analyst:innen zu Wort kommen, während russische oder Trump-nahe Stimmen fehlen. Die gesellschaftliche Relevanz liegt darin, dass die Sendung komplexe globale Entwicklungen für ein Schweizer Publikum aufbereitet und dabei stets die Frage nach den Auswirkungen auf die Schweiz im Blick behält.
Hörempfehlung: Wer fundiert über aktuelle politische Entwicklungen informiert werden will, erhält hier eine ausgewogene und gut recherchierte Analyse – auch wenn manchmal weitere Perspektiven fehlen.