Rachel Cusk liest ihre Kurzgeschichte "Project" aus der Doppelausgabe vom 1. und 8. September 2025 des New Yorker. Die Ich-Erzählerin berichtet von ihrer Begegnung mit der Film- und Werbeikone M, die sie zufällig in einer Buchhandlung kennenlernt. Die Erzählerin erwägt, Ms Autobiografie zu schreiben, und reflektiert dabei über Kindheit, Objektwerdung und die Macht der Inszenierung. Die Geschichte verwebt Ms Erfahrungen als früh sexualisiertes Kind-Star mit jenen einer Autorin, die als Mädchen vom Stiefvater missbraucht wurde. Beide Frauen seien durch die vorzeitige Beendigung ihrer Kindheit zu Objekten geworden – M zur Projektionsfläche der Öffentlichkeit, die Autorin zum „unzerbrechlichen“ Zeugnis. Cusk lotet, wie sehr Identität durch äußere Inszenierungen, ökonomische Zwänge und mediale Wiederholungen geformt wird, bis jede Möglichkeit eines „unverfälschten“ Selbst verschwindet. Die Erzählung endet mit dem Bild der eigenen Kinder, die vertrauensvoll die Arme heben, um angezogen zu werden – ein Gegenbild zur Unmöglichkeit, sich selbst neu zu erschaffen.