The New Yorker: The Writer's Voice - New Fiction from The New Yorker: Rachel Cusk Reads “Project”
Rachel Cusk liest ihre melancholische Geschichte über eine Filmikone, Autobiografie und die Unmöglichkeit, sich selbst neu zu erschaffen.
The New Yorker: The Writer's Voice - New Fiction from The New Yorker
39 min read1751 min audioRachel Cusk liest ihre Kurzgeschichte "Project" aus der Doppelausgabe vom 1. und 8. September 2025 des New Yorker. Die Ich-Erzählerin berichtet von ihrer Begegnung mit der Film- und Werbeikone M, die sie zufällig in einer Buchhandlung kennenlernt. Die Erzählerin erwägt, Ms Autobiografie zu schreiben, und reflektiert dabei über Kindheit, Objektwerdung und die Macht der Inszenierung. Die Geschichte verwebt Ms Erfahrungen als früh sexualisiertes Kind-Star mit jenen einer Autorin, die als Mädchen vom Stiefvater missbraucht wurde. Beide Frauen seien durch die vorzeitige Beendigung ihrer Kindheit zu Objekten geworden – M zur Projektionsfläche der Öffentlichkeit, die Autorin zum „unzerbrechlichen“ Zeugnis. Cusk lotet, wie sehr Identität durch äußere Inszenierungen, ökonomische Zwänge und mediale Wiederholungen geformt wird, bis jede Möglichkeit eines „unverfälschten“ Selbst verschwindet. Die Erzählung endet mit dem Bild der eigenen Kinder, die vertrauensvoll die Arme heben, um angezogen zu werden – ein Gegenbild zur Unmöglichkeit, sich selbst neu zu erschaffen.