Studiosofa by Sound&Recording-Magazin: Schneller mixen mit Templates #241
Praxisnahe Anleitung zum Erstellen von Mixing-Templates für Produzent:innen mit Beispielen für Drums, Vocals und externe Hardware.
Studiosofa by Sound&Recording-Magazin
15 min read5524 min audioDer Studiosofa-Podcast mit Marc Bohn und Klaus Baetz widmet sich wöchentlich Praxisfragen der Musikproduktion. In dieser Folge erläutert Tonmeister Markus Nierhauve, wie durch Mixing-Templates Zeit gespart und Workflows beschleunigt werden können. Dabei berichtet er, dass er für unterschiedliche Anlässe verschiedene Templates nutze, etwa für Drums, Vocals, Gitarren und Keyboards. Als Kernvorteil nennt er, dass man sich so „nicht mehr um die technischen Aspekte kümmern“ müsse, sondern „voll und ganz auf den kreativen Prozess“ fokussiert sei. Nierhauve beschreibt detailliert, wie er Buss-Strukturen, Presets und Effektketten vorkonfiguriert, sodass lediglich das Austauschen der Audio-Dateien nötig sei. Auch Hardware-Inserts oder Sample-basierte Drums würden dabei berücksichtigt. Am Beispiel eines Drum-Templates zeigt er, dass er Kick, Snare, Hi-Hat, Toms, Overheads und Room bereits mit Kompressor und Equalizer versehen habe und diese Spuren in entsprechende Gruppen einsortiert seien. Ähnlich strukturiert er Vocal-, Gitarren- und Keyboard-Templates, wobei Aux-Sends für Reverb und Delay fest einrichtet. Die praktische Anleitung richtet sich an Produzent:innen, die ihren Mix-Alltag effizienter gestalten wollen.
### 1. Templates sparen Zeit und erlauben Fokussierung auf Kreativität
Nierhauve betont, dass durch vorgefertigte Projekte „wirklich wertvolle Zeit“ gespart werde. In der Konsequenz könne man sich „dann voll und ganz auf den kreativen Prozess konzentrieren“, weil lästige Routinearbeit entfalle.
### 2. Wenige, gut durchdachte Templates decken die meisten Fälle ab
Statt für jedes Genre ein eigenes Template zu bauen, empfehle er, „so ein, zwei Templates“ zu erstellen, mit denen „dann die meisten Produktionen abgedeckt“ werden könnten. Diese Meinung wiederholt er mehrfach und argumentiert, dass Übersichtlichkeit und Routine die Arbeit beschleunigten.
### 3. Drum-Templates berücksichtigen Live- und Sample-Spuren gleichermaßen
Er habe separate Spuren für „Kick-Samples“, „Snare-Samples“ und „Hi-Hat-Samples“ eingerichtet, die mit eigenen Kompressoren und Equalizern ausgestattet seien. Diese würden in einer eigenen Sample-Gruppe gebündelt, sodass sowohl akustische als auch elektronische Drums flexibel handhabbar seien.
### 4. Vocal-Templates integrieren dynamische Effekte über Bus-Architektur
Lead-, Backing- und Ad-Lib-Gesang würden jeweils mit Kompressor, Equalizer, De-Esser und Reverb vorkonfiguriert. Die Hall- und Delay-Effekte lägen jedoch auf getrennten Bussen, „wo dann alle Reverbs drauf liegen“ und könnten so flexibel von jeder Spur angesteuert werden.
### 5. Externe Hardware wird als feste Elemente im Template verankert
Auch externe Effektgeräte würden über eigene Spuren und Return-Wege im Template hinterlegt. Somit sei „die ganze Signalkette quasi vorinstalliert“, ohne dass spätere Umrausch-Arbeiten nötig wären.
## Einordnung
Die Sendung versteht sich als Fachgespräch für Musikschaffende und verzichtet bewusst auf journalistische Distanz. Die Moderation wiederholt häufig die Aussagen des Gastes („Das heißt …“), was zwar Verständlichkeit signalisiert, aber kaum kritische Rückfragen zulässt. Detaillierte Praxisberichte stehen im Vordergrund; wissenschaftliche Studien zur Effektivität von Templates oder alternative Workflow-Konzepte werden nicht erwähnt. Die Expertise des Gastes bleibt unhinterfragt, eigene Erfahrungen der Sprecher:innen fließen kaum ein. Für angehende Tonmensch:innen bietet die Folge eine gut verständliche Schritt-für-Schritt-Anleitung, wer jedoch unterschiedliche Perspektiven oder kontroverse Ansätze sucht, wird nicht bedient. Die Gesprächskultur ist freundlich und wertschätzend, doch die fehlende Distanz verleiht der Episode den Charakter eines durchgeplanten Tutorials statt eines kritischen Dialogs.