Wir müssen reden. Public Eye spricht Klartext.: [Re-Upload] Medikamentenpreise: Machtspiele & Geheim-Deals von Big Pharma | Mit Gabriela Hertig (2022)

Eine kritische Analyse der geheimen Preisverhandlungen zwischen Schweizer Behörden und Pharmakonzernen und deren Auswirkungen auf die Gesundheitskosten.

Wir müssen reden. Public Eye spricht Klartext.
1157 min audio
In diesem Podcast der Schweizer NGO Public Eye diskutieren Moderator Nico Meier und Gesundheitspolitik-Expertin Gabriela Hertig die Praxis geheimer Preisverhandlungen bei Medikamenten zwischen Schweizer Behörden und Pharmakonzernen wie Roche und Novartis. ### Geheimverhandlungen würden Transparenz und demokratische Kontrolle untergraben Die Expertin kritisiert, dass Medikamentenpreise zwischen dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) und Pharmaunternehmen hinter verschlossenen Türen ausgehandelt würden. "Diese Deals sind komplett intransparent und die Öffentlichkeit erfährt nicht, was da verhandelt wird", so Hertig. Dies untergrabe die demokratische Kontrolle über Gesundheitskosten. ### Pharmaindustrie könnte ihre Marktmacht missbrauchen Hertig argumentiert, dass die Geheimhaltung der Pharmaindustrie ermögliche, ihre Verhandlungsposition zu stärken: "Wenn niemand weiß, welche Preise ausgehandelt werden, können die Konzerne bei anderen Ländern höhere Preise durchsetzen." Die Intransparenz begünstige systematisch die Gewinnmaximierung der Konzerne. ### Krankenkassenprämien stiegen durch mangelnde Preiskontrolle Die fehlende Transparenz bei Medikamentenpreisen trage zur Explosion der Gesundheitskosten bei, erklärt die Expertin. "Am Ende zahlen wir alle über die Krankenkassenprämien für diese intransparenten Deals." Eine offene Preisgestaltung könnte zu faireren und niedrigeren Preisen führen. ## Einordnung Das Gespräch folgt einem klaren investigativ-journalistischen Ansatz und präsentiert eine kritische Perspektive auf die Schweizer Medikamentenpolitik. Hertig argumentiert fundiert mit konkreten Beispielen und politischen Zusammenhängen, während Meier gezielte Nachfragen stellt. Die Darstellung fokussiert jedoch einseitig auf die Kritik an der derzeitigen Praxis - Gegenargumente der Behörden oder Pharmaindustrie werden nicht einbezogen. Die NGO-Perspektive von Public Eye prägt die Diskussion deutlich, was sich in der durchgehend kritischen Haltung gegenüber den "Big Pharma"-Konzernen zeigt. Methodisch arbeitet das Format sauber mit belegbaren Fakten zu Preisverhandlungen und rechtlichen Rahmenbedingungen, ohne in Verschwörungstheorien abzugleiten. Die komplexen Interessenslagen im Gesundheitswesen werden jedoch vereinfacht dargestellt.