Masters of Scale: Strategy Session: Advice from Elan Lee and Sarah Robb O’Hagan
Live-Beratung mit Top-Gründer:innen zu den größten Herausforderungen beim Unternehmensaufbau - zwischen inspirierenden Einblicken und Silicon-Valley-Mythen.
Masters of Scale
1781 min audioIn dieser "Masters of Scale Strategy Session" beantworten Sarah Robb O'Hagan (ehemalige CEO von Gatorade, Equinox und Exos) und Elan Lee (Gründer von Exploding Kittens) konkrete Fragen von Early-Stage-Gründer:innen. Die 45-minütige Live-Beratung fokussiert sich auf praktische Herausforderungen beim Unternehmensaufbau.
### 1. Delegation beginne mit dem "Monkey-Modell"
O'Hagan empfiehlt, Aufgaben wie "Äffchen auf Schultern" zu verteilen: "Ich würde sagen, das Problem ist nicht dein Affe - es ist dein Affe, der auf meiner Schulter sitzt." Diese Metapher helfe Gründer:innen zu verstehen, dass sie Aufgaben aktiv abgeben müssen.
### 2. Expansionstiming erkenne man an "glühenden Augen"
Lee betont: "Wenn die Leute mit glühenden Augen über dein Produkt sprechen, dann wisst ihr, dass ihr bereit seid zu expandieren." Diese emotionale Reaktion sei wichtiger als jede Metrik.
### 3. Partner:innen findet man durch "Reverse-Dating"
O'Hagan empfiehlt, potentielle Partner:innen zunächst als Kund:innen zu testen: "Ich würde sie als Kunden gewinnen wollen, bevor ich sie als Partner habe."
### 4. Scheitern sei Teil des Prozesses
Lee teilt: "Wir haben 29 Spiele gemacht, die niemand wollte... aber das 30. Spiel war Exploding Kittens." Dies zeige, dass Ausdauer entscheidender sei als perfekte Planung.
### 5. Kulturelle Übereinstimmung über alles
Beide Experten betonen: "Kulturelle Passform sei wichtiger als Fähigkeiten" - eine Aussage, die im Silicon Valley häufig vertreten wird, aber selten hinterfragt wird.
## Einordnung
Das Format präsentiert sich als professionelle Beratungssession, bleibt aber letztlich ein werbliches Event für Capital One Business. Die Ratschläge sind typisch für Silicon-Valley-Denken: stark individualisiert, auf persönliche Netzwerke fokussiert und ohne strukturelle Kritik an Gründungsbarrieren. Die Expert:innen sprechen aus privilegierter Position - ihre Erfolgsgeschichten basieren auf Zugang zu Kapital und Netzwerken, die sie als selbstverständlich darstellen. Besonders auffällig: Die fehlende Reflexion über systemische Herausforderungen für unterrepräsentierte Gründergruppen. Die Sessions wirken wie kostenlose Werbung für die Expert:innen und den Sponsor, weniger wie tiefgehende Beratung. Für Gründer:innen mit ähnlichem Background möglicherweise inspirierend, für andere eher entmutigend.