Squawk Pod: Paul Tudor Jones Makes a Big Market Call 10/6/25
CNBCs Börsen-Podcast vom 6. Oktober 2025: Milliardär Paul Tudor Jones prophezeit eine 1999-ähnliche Rally, AMD und OpenAI schließen sich an, während der Shutdown die Politik spaltet.
Squawk Pod
3099 min audioDie US-Börsen-Show „Squawk Pod“ vom 6. Oktober 2025 bietet in 46 Minuten ein klassisches Finanz-TV-Format: schnelle Marktberichte, prominente Interviewpartner und deutlich konservative Politik-Kommentare. Hauptgesprächspartner:innen sind die Moderator:innen Joe Kernen, Becky Quick und Andrew Ross Sorkin, der Hedgefonds-Milliardär Paul Tudor Jones, der Wirtschaftsberater Kevin Hassett sowie CNBC-Journalist:innen wie MacKenzie Sigalos.
### 1. Jones erwartet eine 1999-ähnliche Rally
„Es ist wie Prince: ‚Party like it’s 1999‘ – alle Zutaten für eine spekulative Endrallye sind vorhanden“, sagt Jones. Der Nasdaq habe zwischen Oktober 1999 und März 2000 verdoppelt; heute seien Gold, Bitcoin und Meme-Aktien bereits um 50-70 % gestiegen.
### 2. Die AMD-OpenAI-Allianz könnte Nvidia angreifen
OpenAI sichert sich bis zu 10 % an AMD über Leistungswarrants zu einem Cent pro Aktie. Jones sieht darin „eine riesige Bestätigung für AMDs GPU-Instinkt-Linie“, da OpenAI „meere Generationen“ dieser Chips abnehme.
### 3. Hassett macht die Demokraten für den Shutdown verantwortlich
Die Regierungspause koste 15 Mrd. US-Dollar pro Woche, doch die Schuld liege bei den Demokraten, die „Trump-Derangement-Syndrom“ hätten. Man wolle nur einen „sauberen“ Übergshaushalt, bevor man über Gesundheitssubventionen verhandle.
### 4. Die Schuldenblase sei das größte Risiko – nach der Rally
Jones warnt, der wahre Knall komme erst am Ende der Fed-Easing-Zyklen. Mit Budgetdefiziten von 6 % und negativen Realzinsen gehe man „where no man has ever gone before“, nur diesmal ohne „Captain Kirk oder Spock an Bord“.
### 5. Tech-Monetarisierung steht oder fällt mit Schulden
OpenAI brauche laut Sigalos bis 2030 120 Mrd. Dollar Umsatz; weil Eigenkapital zu teuer sei, finanziere man sich über Kredite und neue Einnahmequellen wie E-Commerce-Margen. Ohne weitere Schulden könne das Wachstum nicht gezahlt werden.
## Einordnung
Die Sendung demonstriert das typische Muster amerikanischer Business-TV-Unterhaltung: Temporeiche Marktberichterstattung, klare Pro- Markt-Positionierung und eine unverhohlen konservative Politik-Seite. Moderator:innen hinterfragen weder Jones’ historischen Vergleich („1999“) noch Hassetts Schuldzuweisung an die Demokraten; eine Gegenstimme fehlt. Die argumentative Struktur folgt dem Credo „mehr Wachstum, weniger Regulierung“; Probleme wie steigende Verschuldung oder Umweltfolgen von KI werden als unvermeidbarer Nebeneffekt akzeptiert. Die diskursive Funktion besteht darin, spekulative Gewinnerzählungen zu normalisieren und politische Verantwortung entlang parteilicher Linien zu verschieben. Für Hörer:innen, die solche Perspektiven reflektiert hören wollen, lohnt sich der Blick; wer Balance oder Kritik sucht, sollte woanders reinhören. Hörwarnung: Keine ausgewogene Berichterstattung.