The Pragmatic Engineer: Inside Google’s Engineering Culture: the Tech Stack (Part 2)
Eine Insider-Analyse von Googles einzigartiger Engineering-Kultur, die erklärt, warum die eigene Cloud (GCP) intern gegen den proprietären 'PROD'-Stack keine Chance hat.
The Pragmatic Engineer
23 min readDer Newsletter analysiert, basierend auf Gesprächen mit 25 aktuellen und ehemaligen Google-Ingenieur:innen, die einzigartige interne Tech-Infrastruktur des Konzerns. Das zentrale Argument ist, dass Google eine "Tech-Insel" darstellt, deren Entwickler:innen fast ausschließlich auf einem proprietären Stack namens "PROD" arbeiten, anstatt auf dem hauseigenen Cloud-Produkt GCP. Diese PROD-Infrastruktur ist von Grund auf für "planet-scale" konzipiert, was für neue Projekte jedoch oft als überdimensioniert und hinderlich empfunden wird. Ein Mitarbeiter wird zitiert: „Eine verbreitete Klage (...) ist, dass nur sehr wenige Dienste am ersten Tag ‚planet-scale‘ sein müssen!“ Dennoch wird PROD bevorzugt, da es eine überlegene Entwickler:innenerfahrung, integrierte Sicherheit und bessere Performance biete. Ein Ingenieur fasst zusammen: „Am Ende ist PROD einfach so gut, dass GCP im Vergleich ein Rückschritt ist.“ Im Gegensatz zu Amazon (AWS) und Microsoft (Azure) fehlt bei Google ein Top-Down-Mandat zur Nutzung des eigenen Cloud-Angebots. Weitere Themen sind der gigantische Monorepo "Google3", der firmeninterne Tech-Stack (mit einem Trend von Java zu Kotlin und JavaScript zu TypeScript) sowie die vollständig maßgeschneiderten Entwickler:innen-Tools, die Branchenstandards ersetzen.
Länge des Newsletters: 22043
## Einordnung
Der Text stützt sich exklusiv auf die Perspektive von Google-Ingenieur:innen, was tiefe technische Einblicke ermöglicht, aber strategische Gesichtspunkte ausblendet. Die implizite Annahme ist, dass technische Exzellenz die Wahl der Infrastruktur bestimmt, während organisatorische Trägheit kaum beleuchtet wird. Das Framing von Google als "Tech-Insel" ist die narrative Stärke des Newsletters: Es glorifiziert die technische Überlegenheit und deckt gleichzeitig eine strategische Schwäche auf – das mangelnde Vertrauen in das eigene kommerzielle Produkt GCP. Eine argumentative Lücke bleibt bei der Analyse der Konsequenzen dieser Spaltung für Googles Position im Cloud-Markt.
Der Newsletter ist relevant, da er die internen Widersprüche eines mächtigen Tech-Konzerns aufzeigt. Er ist eine klare Leseempfehlung für Software-Entwickler:innen und Tech-Führungskräfte, die ein authentisches Verständnis für die Engineering-Kultur bei Google gewinnen wollen.