Der Podcast "99 ZU EINS" ist ein selbst ernannter Linksradikaler Podcast, der sich in dieser Folge mit dem fünften Kapitel des Buches "Kapitalismus – Die Misere hat System" beschäftigt. Moderatorin Melanie spricht mit Stefan von den "Gruppen gegen Kapital und Nation" (GKN) darüber, warum der Begriff der "Arbeiterklasse" trotz aller Individualisierungs- und Pluralisierungsmythen weiterhin zentral für die Kritik am Kapitalismus sei. Sie diskutieren gängige Einwände gegen Klassentheorien – etwa dass Gesellschaften zu komplex für einfache Klassenschemata seien, dass heute doch alles Leistung sei oder dass sich niemand mehr als Arbeiter fühle – und widerlegen sie mit dem Argument, Klasse sei keine Frage von Selbstidentifikation, sondern von ökonomischer Rolle im Produktionsprozess. Im Zentrum steht die These, dass es drei dominierende Klassen gebe: Lohnabhängige, Kapitalbesitzer und Grundeigentümer, deren gegensätzliche Interessen das gesellschaftliche Leben strukturieren. Die Sprecher kritisieren Soziologie und Mittelschichtsdebatten als ideologische Vernebelung dieser Verhältnisse und plädieren für eine systemische Klassenanalyse, die auf die Abschaffung der kapitalistischen Produktionslogik ziele.