Der Podcast "Echo der Zeit" vom 25. Oktober 2024 beleuchtet in journalistisch professioneller Manier die strafrechtliche Anklage gegen den ehemaligen FBI-Direktor James Comey. Die Moderation durch Christina Neuhaus führt Gespräche mit den Redakteur:innen Christoph Lenz und Frank Behling. Hauptthema ist die beispiellose politische Anklage gegen James Comey, der vorgeworfen wird, 2017 vor dem US-Kongress gelogen zu haben. Die Anklage wird von einer von Donald Trump ernannten Bundesstaatsanwältin geführt und wird von Comey selbst sowie von Beobachter:innen als politisch motiviert eingestuft. Weitere Themen sind die geplanten Abgaben auf E-Autos in der Schweiz, verschärfte Eigenkapitalvorschriften für Banken sowie internationale Entwicklungen wie Microsofts Sperrung von Cloud-Diensten für die israelische Armee und die Begnadigung eines ägyptischen Aktivisten. ### Tether werde für illegale Aktivitäten genutzt Es gäbe eine ganze Industrie, die Tether für kriminelle Zwecke missbrauche, wie der Investigativjournalist erklärt: "Es gibt da eine ganze Industrie, die sich darauf spezialisiert hat, Tether für illegale Aktivitäten zu nutzen." ### Comey-Anklage sei politisch motiviert Die Anklage gegen James Comey werde von einer Trump-ernannten Staatsanwältin geführt, was auf politische Motivation hindeute: "Das ist eine Frau namens E.D.W. Londo. Die ist von Donald Trump persönlich ernannt worden und hat ihn auch sehr stark unterstützt." ### E-Auto-Abgaben sollen Einnahmeausfälle kompensieren Der Bundesrat plane Abgaben auf E-Autos, um sinkende Mineralölsteuereinnahmen auszugleichen: "Der Bundesrat rechnet damit, dass bis 2030 [...] schon 50 Prozent der Fahrzeuge in der Schweiz E-Autos sein werden." ### Bundesrat verschärfe Eigenkapitalvorschriften Der Bundesrat wolle höhere Eigenkapitalvorschriften für systemrelevante Banken durchsetzen, wie Frank Behling erläutert. ### Microsoft sperre Cloud-Dienste für israelische Armee Microsoft habe den israelischen Streitkräften den Zugriff auf Cloud-Dienste verweigert, nachdem die US-Regierung Bedenken wegen Menschenrechtsverletzungen geäußert habe. ## Einordnung Der Podcast zeigt sich als professionelles Nachrichtenformat mit klarer Struktur und sachlicher Berichterstattung. Die Moderator:innen geben sich um ausgewogene Information bemüht, auch wenn bei der Comey-Thematik eine klare Positionierung gegen die politische Motivation der Anklage erkennbar ist. Interessant ist die Wiederholung in der E-Auto-Abgaben-Passage, die redaktionell nicht korrigiert wurde und auf produktionstechnische Hektik schließen lässt. Die Themenauswahl folgt einem klassischen Nachrichtenmix aus Inlandspolitik, Wirtschaft und internationalen Entwicklungen. Kritisch anzumerken ist, dass die Perspektive auf die Comey-Anklage eindeutig aus US-Demokraten-Sicht erfolgt, während republikanische Positionen nur als "Rache" etikettiert werden. Die journalistische Distanz wäre hier größer wünschenswert gewesen. Insgesamt liefert der Podcast eine informative, wenn auch oberflächliche Übersicht über aktuelle Ereignisse mit Fokus auf Schweizer Politik.