Der polnische Journalist Dariusz Rosiak und sein Team blicken in der aktuellen Ausgabe von "Raport o stanie świata" auf eine Woche globaler Ereignisse zurück. Die knapp zweistündige Sendung beleuchtet unter anderem das Schanghaier-Gipfeltreffen von Xi Jinping, Modi und Putin als mögliches Signal für eine neue Weltordnung, die russischen Angriffe auf Kiew mit mindestens 23 zivilen Opfern sowie das polnische Veto gegen die Verlängerung der ukrainischen Hilfe. Weitere Themen seien das gescheiterte globale Plastik-Abkommen, Australiens diplomatische Auseinandersetzungen mit Iran und Israel sowie die politische Brisanz des Starlink-Satellitensystems. Die Sendung wirbt um Unterstützung über Patronite und kündigt kommende Buchbesprechungen und Spezialsendungen an. ### 1. China, Russland und Indien: Neue Allianzen gegen den Westen? Xi Jinping, Narendra Modi und Wladimir Putin hätten sich in Tianjin zu einem Schanghaier-Organisation-Gipfel getroffen. Dabei würden sie eine "spektakuläre Militärparade" in Peking inszenieren, an der auch Kim Jong Un teilnehme. Dies sei Teil einer "diplomatisch-militärischen Offensive" Pekins, die darauf abziele, eine Alternative zum von den USA dominierten Weltordnung zu schaffen. Die Sorge vor Donald Trumps Handelspolitik könnte die Staaten des "Globalen Südens" dazu veranlassen, China als Vermittler zu akzeptieren. ### 2. Polens Veto gegen Ukraine-Hilfe: Krieg in Kiew, politische Blockade in Warschau Russland habe Kiew und andere ukrainische Städte mit weiteren tödlichen Angriffen überzogen. In der Hauptstadt seien mindestens 23 Zivilisten getötet worden. Während Moskau einen Waffenstillstand ablehne und Putin Gespräche mit Selenskyj ausschließe, habe der polnische Präsident ein Gesetz über die Verlängerung der Hilfe für Ukrainer und die Bezahlung des Starlink-Satellitensystems per Veto verhindert. Die möglichen Konsequenzen dieser Blockade würden kontrovers diskutiert. ### 3. Gescheitertes Plastik-Abkommen: Weltweite Einigkeit, aber keine Lösung Ein geplantes Abkommen zur Eindämmung der Plastikverschmutzung sei gescheitert. Obwohl sich alle einig wären, dass Kunststoffe Mensch und Umwelt schaden, fehle der Konsens darüber, wie gegen die Verschmutzung vorgegangen werden solle. Die Frage, ob man Plastik recyceln oder gar nicht erst produzieren solle, bleibe unbeantwortet. ### 4. Australiens diplomatische Gratwanderung: Iranischer Botschafter ausgewiesen, Palästina anerkannt? Australien habe den iranischen Botschafter ausgewiesen, weil der Iran antisemitische Anschläge in Sydney und Melbourne unterstützt habe. Gleichzeitig kündige Australien die Anerkennung eines palästinensischen Staates an. Premierminister Albanese gerate dabei sowohl mit Iran als auch mit Israel in Konflikt. Die Gründe für diese diplomatische Wende würden analysiert. ### 5. Starlink: Elon Musks Satellitensystem als politischer Spielball Das von Elon Musk kontrollierte Starlink-System werde zunehmend zu einem politischen Zankapfel. Die Frage, wofür das System genutzt werde und warum seine Nutzung politische Emotionen auslöse, werde diskutiert. Gleichzeitig stelle sich die Frage, ob es Alternativen zu Starlink gebe. ### 6. Frankreichs Erinnerungsstreit: Kommunistische Opfer und historische Deutungskämpfe In Frankreich werde der Bau eines Denkmals für die Opfer kommunistischer Verbrechen kontrovers diskutiert. Die These, dass die Kommunisten mehr Menschen getötet hätten als die Faschisten, werde dabei als Argument gegen die Errichtung des Denkmals verwendet. ## Einordnung Der Podcast präsentiert sich als journalistisches Format mit professionellem Anspruch, das komplexe geopolitische Entwicklungen für ein polnisches Publikum aufbereitet. Die Mischung aus geopolitischer Analyse, militärischen Entwicklungen und gesellschaftspolitischen Debatten zeigt eine breite Themenvielfalt, die jedoch primär aus einer westlich-europäischen Perspektive betrachtet wird. Die Auswahl der Themen - von China-Russland-Allianzen über Ukraine-Krieg bis zu historischen Erinnerungskulturen - suggeriert einen Anspruch auf umfassende Weltanalyse. Die argumentative Struktur bleibt jedoch auf der Ebene der Ereignisdarstellung, ohne tiefere systemische Zusammenhänge zu hinterfragen. Die wiederholte Werbung für Patronite-Finanzierung und Merchandise wirkt störend und relativiert den Anspruch auf unabhängigen Journalismus. Die Framing-Entscheidungen - etwa die Betonung der "neuen Weltordnung" durch China-Russland-Indien oder die Darstellung des gescheiterten Plastikabkommens als "Nicht-Einigung" - zeigen eine Tendenz zur Vereinfachung komplexer geopolitischer Prozesse. Die Perspektiven dominierender westlicher Mächte bleiben unhinterfragt, während alternative Sichtweisen aus dem "Globalen Süden" nur als Projektionsfläche für chinesische Interessen dienen.