Wolfgang M. Schmitt jun. widmet sich in seiner ideologiekritischen Filmanalyse Guillermo del Toros Netflix-Produktion "Frankenstein". Er kontert das Lob für del Toro als visionären Geschichtenerzähler und wirft ihm vor, mit einem Budget von 120 Millionen US-Dollar lediglich "Edelkitsch" zu produzieren. Schmitt sieht in der Inszenierung eine oberflächliche Aneignung des Stoffes, die Mary Shelleys zentrale Themen wie gesellschaftliche Ausgrenzung und gescheiterte Integration nur an den Rande streift. Besonders kritisiert er die mangelnde inhaltliche Tiefe, stereotype Figurenzeichnung sowie eine visuelle Überfrachtung, die durch Hyperstilisierung und mangelnde Erzählperspektivenvielfalt das Publikum überfordere. Die Analyse spannt einen Bogen zur aktuellen Diskussion über Künstliche Intelligenz und deren gesellschaftliche Verantwortung.