Der 444-Podcast "Von Munkács bis Alaska" beleuchtet mit Takácsi Dorka (Russland-Expertin) und Takács Márk (Militäranalyst) aktuelle Kriegs- und Energieinfrastruktur-Entwicklungen. Die Episode konzentriert sich auf den ersten russischen Raketenangriff auf Munkács seit Kriegsbeginn, die ukrainischen Angriffe auf die Freundschaft-Ölpipeline und die geopolitischen Signale nach dem Trump-Putin-Treffen in Alaska. ### 1. Munkács-Angriff als Teil einer systematischen Eskalation Die russischen Streitkräfte hätten nun genug Waffen, um "immer mehr und größere Schläge" in der Ukraine auszuführen. Die Attacke auf die amerikanisch-eigene Flex-Fabrik sei wohl "nicht primär" als politisches Signal gegen die USA gemeint, sondern Resultat einer "Überlastungs-Taktik" mit Drohnen und Marschflugkörpern. ### 2. Orban-Zelensky-Konflikt wird in Russland hochgespielt Während der Angriff auf Munkács in russischen Medien fehle, würden Orbáns Drohungen gegen Selenskyj "prominent" ausgeschlachtet. Die russische Berichterstattung nutze die ukrainisch-ungarische Spannung gezielt für Propaganda. ### 3. Ukrainische Drohnenangriffe treffen russische Öl-Infrastruktur Die Ukraine setze eigene Waffen ein, da westliche Langstreckenraketen für solche Ziele weiterhin tabu seien. Die Angriffe hätten bereits 17 % der russischen Raffineriekapazität lahmgelegt und würden von Washington "mindestens stillschweigend gutgeheißen". ### 4. "Magyar" – der ukrainische Drohnen-General Der ukrainische Drohnen-Kommandeur Robert Brovdi trage den Codenamen "Magyar"; die Wahl des Namens sei zufällig aus seiner Umgebung entstanden. Die Episode wirft kein kritisches Licht auf die Personalisierung von Kriegshandlungen. ### 5. Alaskas Gipfel als russische PR-Sieg Das Trump-Putin-Treffen sei in russischen Medien als "klarer Sieg" gefeiert worden – unabhängig vom tatsächlichen Inhalt. Die Präsentation moderner US-Kampfjets wurde dabei als "Ehrenbezeugung" umgedeutet. ## Einordnung Die Sendung versteht sich als analytisches, aber kein investigatives Format. Die Expert:innen liefern detailreiche militärische Einordnungen, bleiben aber in der Bewertung politischer Motive oft vage („könnte“, „scheint“). Auffällig ist die klare Trennung zwischen „orussischer Propaganda“ und „ukrainischer Strategie“; westliche Verantwortlichkeit etwa für Einschränkungen ukrainischer Waffen wird nicht hinterfragt. Die Moderation überlässt den Expert:innen weitgehend das Feld, wodurch komplexe Zusammenhänge zugänglich, aber selten kontrovers diskutiert werden. Die Folge bietet viel Insider-Wissen, verzichtet jedoch auf kritische Reflexion geopolitischer Machtverhältnisse oder die Rolle Ungarns. Für Hörer:innen, die tief in aktuelle Kriegs- und Energiefragen einsteigen wollen, lohnt sich der Blick – mit dem Bewusstsein, dass hier eine klar pro-ukrainische Perspektive dominiert.