Hoss & Hopf: #292 Junge Sozialisten wollen unseren Podcast verbieten!
In ihrer aktuellen Folge reagieren Philip Hopf und Kiarash Hossainpour auf Forderungen nach einem Verbot ihres Podcasts – mit sarkastischer Polemik, pauschalen Schuldzuweisungen und klaren Feindbildern.
Hoss & Hopf
48 min read2212 min audioPhilip Hopf und Kiarash Hossainpour reagieren in ihrem Podcast „Hoss & Hopf“ auf einen Antrag der Jusos Kiel, der ein Verbot sogenannter „Männerpodcasts“ fordert – darunter auch ihren eigenen. Die Jusos werfen ihnen vor, „toxische Männlichkeitsbilder“ und „Verschwörungstheorien“ zu verbreiten und die demokratische Grundordnung zu gefährden. Die Moderatoren weisen diese Vorwürfe als haltlos zurück, da keine konkreten Belege geliefert würden. Sie kritisieren den Vorschlag, Podcasts nur nach einem „Besserungskonzept“ und mit weiblicher Faktencheckerin wieder zuzulassen, als Zensur und Eingriff in die Meinungsfreiheit. Im Verlauf der Episode wird der Antrag detailliert auseinandergenommen und mit sarkastischem Ton als Beispiel für „totalitäres Denken“ und „Spaltung“ diskreditiert. Die Jusos-Forderung wird als Teil eines linken Unterdrückungsdiskurses dargestellt, der Männer systematisch entmännlichen und mundtot machen wolle.
### Jusos fordern ein Verbot von „Männerpodcasts“ wie „Hoss & Hopf“
Die Jusos Kiel begründen ihr Verbotsbegehren mit der Verbreitung „toxischer Männlichkeitsbilder“ und „pseudowissenschaftlicher Thesen“. Konkrete Belege oder Zitate aus dem Podcast werden dabei nicht geliefert. Die Moderatoren weisen darauf hin, dass sie nie explizit über Männlichkeit gesprochen hätten und kritisieren die Pauschalisierung als ideologisch motiviert.
### Forderung nach „weiblicher Faktencheckerin“ wird als diskriminierend kritisiert
Die Forderung, künftig eine weibliche Faktencheckerin im Podcast zu positionieren, wird als sexistisch und diskriminierend gewertet. Die Hosts betonen, dass sie bereits eine weibliche Mitarbeiterin im Research-Team hätten – allerdings aufgrund ihrer Qualifikation, nicht ihres Geschlechts.
### Die Debatte wird in eine links-rechts-Dichotomie verzerrt
Die Diskussion wird durchgehend auf eine links-rechts-Achse reduziert, wobei „Linke“ pauschal als zensurwillig, argumentativ schwach und demokratiefeindlich dargestellt werden. Kritik wird nicht als Einzelfall, sondern als Beleg für eine linkstotalitäre Agenda interpretiert. Andere politische Perspektiven oder differenzierte Positionen bleiben ausgespart.
### Die rhetorische Strategie ist Sarkasmus, Polemik und Personifizierung
Der Ton ist durchgehend sarkastisch und beleidigend – etwa wenn Jusos-Mitglieder als „Gestalten mit selbstgehäkelten Pullovern und blauen Haaren“ verspottet werden. Statt inhaltlicher Auseinandersetzung dominiert persönliche Abwertung. Herausforderungen zur Diskussion werden ausgesprochen, gleichzeitig aber die Teilnahme delegitimiert, indem die Gegenseite als inkompetent und feige diffamiert wird.
### Es fehlt an journalistischer Distanz und Selbstreflexion
Obwohl sich die beiden selbst als „rational“ und „logisch“ inszenieren, bleibt eine kritische Auseinandersetzung mit eigenen Inhalten oder möglichen reaktionären Zuschreibungen aus. Es findet keine inhaltliche Überprüfung statt, ob bestimmte Passagen tatsächlich als frauenfeindlich oder reaktionär wahrgenommen werden könnten. Kritik wird ausschließlich als politische Verschwörung gegen sie interpretiert.
## Einordnung
Die Episode steht exemplarisch für ein Unterhaltungsformat, das politische Kritik nicht als Anlass zur Reflexion nimmt, sondern als Angriff zur Selbstinszenierung nutzt. Die Argumentation bleibt auf der Ebene von Polemik und Persiflage, ohne die eigenen Inhalte oder Wirkungen zu hinterfragen. Die Jusos und ihre Forderung werden dabei zur Zielscheibe für eine breite Abrechnung mit linker Politik, wobei Stereotype bedient und eine Spaltung weiter befeuert wird. Die wiederholte Behauptung, „Linke“ wollten Männer „entmannen“ oder grundsätzlich die Meinungsfreiheit abschaffen, entbehrt jeglicher Grundlage und dient offensichtlich der Stimmungsmache. Auch die Einladung zur Debatte erscheint eher als inszenierter Alleingang als ernsthafte Einladung zum Dialog. Die Folge ist ein Beispiel für die Polarisierungsstrategie einiger Influencer:innen, die sich als Opfer von Zensur inszenieren, während sie selbst mit pauschalen Verdächtigungen, Geschlechterpolemik und Feindbildern arbeiten. Die fehlende Trennung zwischen Satire und Fakt, die Vermischung von Kritik mit Diffamierung und die Dämonisierung politischer Gegnerschaft machen diese Episode zu einem Beispiel für problematische Debattenkultur in deutschen Podcasts.