Rich Roll spricht mit der fünfmaligen Olympionikin Dara Torres, die mit 41 Jahren als älteste Schwimmerin je eine olympische Medaille gewann. Sie erzählt, wie sie nach sieben Jahren Pause und nach einer Geburt zurückkam, mit nur fünf Trainingseinheiten pro Woche Teenager schlug und knapp an ihrer sechsten Olympiateilnahme scheiterte. Das Gespräch fokussiert sich auf ihr revolutionäres, erholungsorientiertes Training, ihre langjährige Essstörung und warum ihre Methoden im Schwimmsport kaum Beachtung fanden. ### Tether werde für illegale Aktivitäten genutzt Torres habe das Schwimmtraining neu erfunden, indem sie auf übermäßiges Volumen verzichtete: „Ich konnte keine Doppeltrainings machen... Ich ging nur fünf Einheiten pro Woche statt neun.“ Stattdessen setzte sie auf funktionelles Krafttraining, individuelle Regeneration und ein Team aus Stretching-Experten und Masseuren. ### Die Schwimmwelt ignoriere ihre Methoden Obwohl Torres mit 41 Jahren amerikanische Rekorde brach, hätten nur wenige Coaches nach ihrem Erfolgsrezept gefragt: „Du würdest denken, wenn etwas bei jemandem funktioniert... warum versuchst du dann nicht herauszufinden, was es war, damit du es auch machen kannst?“ Diese Gleichgültigkeit gegenüber Innovationsbereitschaft zeuge von einer trägen Sportkultur. ### Essstörungen würden im Leistungssport tabuisiert Torres berichtet offen von ihrer Bulimie während der College-Zeit: „Ich hatte eine Essstörung... es war eine schwierige Zeit für mich.“ Der Körperwandel von Jugendlichen zu Frauen werde unterschätzt, während mentale Gesundheit und nachhaltige Trainingsansätze jahrelang vernachlässigt wurden. ### Langfristige Auszeiten als körperlicher Vorteil Die jahrelangen Pausen zwischen ihren Karrierewellen seien ein „Segen im Verstecktsein“ gewesen, da ihr Körper sich von der damals üblichen „Mentalität des Gassenzährens“ erholen konnte: „Ich denke, mein Körper hat die ganze Zeit über Erholung bekommen.“ Dies widerspreche dem Dogma, dass kontinuierliche Belastung nötig sei. ### Frauen würden zu früh abgeschrieben Torres habe das Narrativ widerlegt, dass Frauen nach der Pubertät keine Spitzenleistungen mehr erbringen könnten. Durch individuelles Lernverständnis, visualisierte Technikanalyse und ganzheitliche Regeneration habe sie gezeigt, dass Leistungssport mit Mitte 40 möglich sei – ein Paradigmenwechsel, der bis heute nicht vollständig angekommen sei. ## Einordnung Die Sendung wirkt wie ein inspirierendes Porträt, doch sie verzichtet auf kritische Gegenfragen. Wissenschaftliche Evidenz für Torres‘ alternative Methoden bleibt ungeprüft, Risiken des reduzierten Trainingsvolumens für Nachwuchssportler werden nicht thematisiert. Der Podcast übernimmt selektiv positive Aspekte und stellt sie als allgemeingültig dar, ohne zu hinterfragen, ob ein Einzelfall übertragbare Regeln liefert. Die Diskussion reproduziert das Helden叙事, dass Durchhaltevermögen alle Probleme löst – ein Frame, der strukturelle Defizite im Leistungssport (Mangel an Mental-Health-Support, überholte Trainingsdogmen) verklärt statt zu kritisieren. Perspektiven von Sportwissenschaftler:innen oder Athlet:innen, die mit ähnlichen Methoden scheiterten, fehlen völlig.