Pioneers of AI: How Google DeepMind is building AI that can help humanity

Google DeepMinds COO über verantwortungsvolle KI-Entwicklung, AlphaFold und die Zukunft der Bildung.

Pioneers of AI
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Rana El-Khalyubi spricht mit Lila Ibrahim, COO von Google DeepMind, über ihre Karriere von Intel über Kleiner Perkins und Coursera bis hin zur Leitung eines der einflussreichsten KI-Labore der Welt. Als libanesisch-palästinensisch-amerikanische Führungskraft in einem männlich dominierten Feld bringt Ibrahim eine einzigartige Perspektive in die KI-Entwicklung ein. ### AlphaFold revolutioniere die Proteinforschung und wissenschaftliche Entdeckungen AlphaFold, DeepMinds KI-System zur Vorhersage von 3D-Proteinstrukturen, habe die wissenschaftliche Forschung transformiert. Ibrahim erklärt: "Früher brauchte ein Doktorand etwa vier bis fünf Jahre mit der richtigen Ausrüstung und Erfahrung, um nur eine Proteinvorhersage zu machen. Es gibt 250 Millionen bekannte Proteine." Das System werde nun von 2,9 Millionen Forschern weltweit genutzt, wobei besondere Anstrengungen unternommen würden, um benachteiligten Regionen Zugang zu verschaffen. ### KI könne Bildungsungleichheit durch personalisierte Lernansätze reduzieren Ibrahim sieht großes Potenzial für KI in der Bildung, besonders für neurodivergente Lernende. Sie argumentiert: "Du hast plötzlich einige Schüler, die nicht schnell lesen können oder dyslektisch sind, die sonst zurückgelassen werden könnten." Die multimodale Natur von Gemini ermögliche es, Lernende dort abzuholen, wo sie stehen - ob durch Sprache, Text oder Bilder. ### Verantwortungsvolle KI-Entwicklung erfordere interdisziplinäre Zusammenarbeit DeepMind verfolge einen kontinuierlichen Ansatz für KI-Sicherheit, der kurzfristige Risiken wie Bias und Desinformation bis hin zu langfristigen Kontrollfragen umfasse. Ibrahim betont: "Verantwortung sollte niemals ein nachträglicher Zusatz sein." Das Unternehmen arbeite mit externen Experten, Think Tanks und Universitäten zusammen. ### Wettervorhersage und Klimawandel-Mitigation durch KI-Modelle Mit WeatherNext biete DeepMind 15-Tage-Wettervorhersagen an und arbeite mit dem US-Hurricane Center an Hurrikan-Vorhersagen zusammen. Das System könne "50 verschiedene potenzielle Pfade vorhersagen, die ein Hurrikan nehmen könnte", was erhebliche Verbesserungen bei der Notfallvorbereitung ermögliche. ### KI verstärke menschliche Fähigkeiten, ersetze sie aber nicht Ibrahim argumentiert, KI mache Menschen "menschlicher", indem sie dazu zwinge, bewusst über einzigartig menschliche Qualitäten nachzudenken. Sie beobachte in ihrem Team, "wo sie AI nicht verwenden - das zeigt genau, wo der Mensch die Magie in die Arbeit bringt". ### Praktische AI-Anwendungen für den Alltag durch Notebook LM Als konkreten Hack empfiehlt Ibrahim, Haushalts-Handbücher in Notebook LM zu laden: "Wir haben jetzt unseren Hausassistenten, um Anfragen stellen zu können." Sie nutze auch Gemini, um ihre E-Mails und Dokumente zu analysieren und Arbeitsschwerpunkte zu identifizieren. ## Einordnung Das Gespräch präsentiert sich als ausgewogene Mischung aus persönlicher Karrieregeschichte und technischer Expertise, wobei Ibrahim durchgehend eine optimistische, aber reflektierte Haltung zur KI-Entwicklung einnimmt. Positiv hervorzuheben ist die konsequente Betonung von Inklusion und Verantwortung - von der gezielten Unterstützung afrikanischer Forscher bei AlphaFold bis zur Berücksichtigung neurodivergenter Lernender. Die Gesprächsführung folgt einem klassischen journalistischen Ansatz mit präzisen Nachfragen, wobei beide Sprecherinnen ihre gemeinsamen Erfahrungen als arabisch-amerikanische Frauen in der Tech-Branche reflektieren. Kritisch anzumerken ist jedoch die weitgehend unkritische Darstellung von DeepMinds Arbeit. Konkrete Herausforderungen bei der KI-Sicherheit oder potenzielle negative Auswirkungen werden nur oberflächlich angeschnitten. Die Diskussion über Bildungs-KI bleibt sehr optimistisch, ohne systematisch auf Datenschutzbedenken oder die Gefahr der Überabhängigkeit einzugehen. Auch die Machtkonzentration bei Google DeepMind und deren gesellschaftliche Implikationen werden nicht hinterfragt. Das Gespräch liest sich stellenweise wie eine gut gemachte PR-Präsentation eines Tech-Unternehmens, auch wenn Ibrahim durchaus authentisch wirkt. Eine kritischere Auseinandersetzung mit den strukturellen Machtverhältnissen im KI-Bereich wäre wünschenswert gewesen.