Der SWR-Podcast „Das Wissen“ begleitet die Gain-Konferenz in Boston, auf der deutsche Forschungsorganisationen US-Wissenschaftler:innen anwerben. Christoph Drösser interviewt Betroffene, Manager:innen und Politiker:innen über Chancen und Hürden. ### 1. Trump verschärft Lage für Wissenschaftler:innen US-Doktorand Christian Ganko berichtet, dass Anträge mit dem Wort „Impfstoff“ gefährdet seien; die Lage wirke „wissenschaftsfeindlich“. Die Trump-Administration streiche Mittel und lösche Klimadatenbanken. ### 2. Deutschland wirbt offiziell „nicht ab“, heißt es Trotzdem spricht Max-Planck-Chefin Simone Schwanitz von einem „Pushfaktor USA“; der DAAD registriert doppeltes Interesse bei Nicht-US-Staatsangehörigen. ### 3. 1000-Köpfe-Plus-Programm mit 77 Mio € für zwei Jahre Die Summe reiche kaum für 1.000 Stellen, rechnet die Redaktion vor; Humboldt-Präsident Robert Schlögel nennt das Volumen „nicht ausreichend“. ### 4. Starre Karrierepfade bleiben größtes Minus Feste Professuren seien rar; Zeitverträge und fehlende Transparenz entmutigen laut Wissenschaftsrat und jungen Forschenden. ### 5. Internationale Forschende berichten Alltagsfrust Bürokratie, Wohnungs- und Kitaplatzsuche sowie Diskriminierung (laut Studie 16 %) schwächen die Willkommenskultur. ## Einordnung Der Beitrag arbeitet das Spannungsfeld zwischen kurzfristiger Marketing-PR und strukturellen Problemen konsequent heraus. Er spricht viele Betroffene selbst, lässt Manager:innen aber auch Selbstkritik üben; Zahlen und klare Gegenrechnen stützen die Aussagen. Dabei bleibt die Tonlage sachlich: Es wird weder ein „Einwanderungswunder“ beschworen noch Schadenfreude zugelassen. Die Journalist:innen durchbrechen das Brain-Circulation-Framing der Organisator:innen und zeigen, dass Deutschland vor allem dann interessant wird, wenn die USA absichtlich Wissenschaft zerstören – kein dauerhaftes Qualitätsmerkmal. Die Folge liefert damit eine informative Entscheidungshilfe für Forschende und entlarvt politische Großprojekte als unterfinanziert.