Paul Krugman: Is the Jimmy Kimmel Saga a Sign that the Tide is Turning?
Eine kritische Analyse, warum Donald Trumps Unpopularität seinen Griff nach der Macht gefährdet und wie öffentlicher und institutioneller Widerstand erfolgreich sein kann.
Paul Krugman
8 min readDer Newsletter analysiert Donald Trumps Vorgehen als das eines Autokraten nach dem Vorbild von Wladimir Putin und Viktor Orbán. Die zentrale These ist jedoch, dass Trump eine entscheidende Schwäche hat, die seine Vorbilder nicht hatten: Er ist zutiefst unpopulär. Während Putin und Orbán bei der Konsolidierung ihrer Macht auf hohe Zustimmungswerte und wahrgenommene wirtschaftliche Erfolge bauen konnten, sei Trumps Präsidentschaft von Beginn an von sinkenden Umfragewerten und enttäuschten wirtschaftlichen Erwartungen geprägt. Die Inflation sei nicht gestoppt und das Konsumklima befinde sich auf einem Tiefpunkt.
Trotz seiner Unpopularität nutze Trump die Macht der Regierung, um Gegner:innen zu bestrafen und ein Klima der Einschüchterung zu schaffen. Viele Institutionen, insbesondere Unternehmen, würden sich seinen Forderungen aus Angst präventiv beugen. Dies schaffe eine selbsterfüllende Prophezeiung seiner Macht. Als entscheidenden Wendepunkt identifiziert der/die Autor:in jedoch den öffentlichen Widerstand gegen die Entscheidung von Disney, den Moderator Jimmy Kimmel abzusetzen. Dieser Vorfall habe gezeigt, dass die Kapitulation vor Trump erhebliche wirtschaftliche Kosten verursachen kann und seine Macht nicht unumstößlich ist. Der Text schließt mit dem Appell, dass der Widerstand gegen Trumps autoritäre Bestrebungen erfolgreich sein kann: "Wenn dieser Moloch aus Schein und Rauch ins Wanken gerät, wird die Wahrnehmung der Unvermeidlichkeit zusammenbrechen und Trumps Autokratie-Putsch könnte sehr wohl scheitern." Gefordert werden öffentliche Boykotte, eine Kooperation von Institutionen und die klare Ansage der Demokrat:innen, Rechtsbrüche nach einem Machtwechsel zu ahnden.
Länge des Newsletters: 7571
## Einordnung
Der/die Autor:in nutzt ein klares Freund-Feind-Framing (Demokratie vs. Autokratie) und stützt die Argumentation auf ökonomische Daten, um Trumps Verwundbarkeit aufzuzeigen. Die implizite Annahme ist, dass institutionelle Akteur:innen primär durch ökonomischen Druck beeinflussbar sind. Die Perspektive ist klar liberal; die Motivation von Trumps Anhänger:innen wird ausgeblendet, der Fokus liegt auf dem Widerstand von Eliten und Konsument:innen, während andere zivilgesellschaftliche Protestformen unerwähnt bleiben.
Die gesellschaftliche Relevanz des Textes liegt in der Verknüpfung von ökonomischer Analyse und politischem Aktivismus. Der Newsletter ist lesenswert für Leser:innen, die eine klar positionierte und datengestützte Perspektive auf die Bedrohungen der US-Demokratie suchen und strategische Schwächen des autoritären Projekts verstehen wollen.