Der Newsletter "The Cross Section" analysiert den schwindenden Rückhalt für Donald Trump bei einflussreichen "Podcast-Bros" wie Theo Von, Andrew Schulz und Joe Rogan. Der Autor argumentiert, dass diese Podcaster und ihre vorwiegend jungen, männlichen Zuhörer:innen enttäuscht sind, weil Trumps Handlungen als Präsident – insbesondere die massiven Abschiebungen von Arbeitsmigrant:innen – nicht dem Bild des Anti-Establishment-Kämpfers entsprechen, das er im Wahlkampf pflegte. Diese Entwicklung wird am Beispiel von Theo Von illustriert, der sich öffentlich gegen die Verwendung eines seiner Clips in einem Propagandavideo der Heimatschutzbehörde wehrte. Die Enttäuschung spiegelt sich in Aussagen wie der von Andrew Schulz wider: "Er tut das genaue Gegenteil von allem, wofür ich gestimmt habe." Der Autor führt an, dass diese Gruppe Trump nicht aus tiefer ideologischer Überzeugung unterstützte, sondern weil ihre Haltung grundsätzlich skeptisch gegenüber der Macht ist. Trump sei nicht mehr der Rebell, sondern verkörpere nun selbst "die Macht". Diese Dynamik sei Teil eines größeren Trends in der US-Politik, in dem Wähler:innen konstant für einen Wechsel stimmen, nur um sich kurz darauf erneut gegen die amtierende Regierung zu wenden. Der Autor schließt mit der These, dass die Demokraten diese Anti-Establishment-Haltung nutzen könnten, um diese Wähler:innengruppe bei zukünftigen Wahlen für sich zu gewinnen. Länge des Newsletters: 7039 ## Einordnung Der Text rahmt die "Podcast-Bros" und ihre Anhänger:innen nicht als ideologisch gefestigte Konservative, sondern als politisch flexible, anti-autoritäre Gruppe. Die zentrale Annahme ist, dass ihre politische Orientierung weniger auf Inhalten als auf einer Haltung des "Rebells gegen das Imperium" basiert. Diese Perspektive, die primär auf strategische Wähler:innengewinnung abzielt, blendet jedoch aus, welche konkreten, oft konservativen oder libertären Werte diese Szene vertritt. Es wird nicht kritisch hinterfragt, ob die Enttäuschung über Trump zwangsläufig zu einer Öffnung für die Demokraten führt oder nicht eher zu einer neuen, andersartigen Anti-Establishment-Figur. Der Newsletter ist lesenswert für alle, die sich für die Dynamiken der US-amerikanischen Politik und die Rolle neuer Medienakteur:innen interessieren. Er bietet eine provokante These über eine einflussreiche Wähler:innengruppe, die oft pauschal verurteilt wird.