The Prof G Pod with Scott Galloway: Can Young Men Find Happiness? (A Lost Boys Special)

Eine ehrliche Diskussion über die psychische Gesundheitskrise junger Männer mit konkreten Lösungsansätzen.

The Prof G Pod with Scott Galloway
32 min read2103 min audio
In dieser Folge von "Lost Boys" diskutieren Scott Galloway, Anthony Scaramucci und der ehemalige ABC-Journalist Dan Harris, warum junge Männer heute besonders von Angstzuständen betroffen sind. Die Gesprächsrunde wirft dabei einen Blick auf gesellschaftliche Faktoren wie soziale Isolation, toxische Männlichkeitsbilder und die Auswirkungen der Pandemie. Dabei stehen vor allem praktische Lösungsansätze im Fokus, wie Achtsamkeit, soziale Kontakte und das bewusste Hinterfragen traditioneller Rollenbilder. ### 1. Die Angstkrise junger Männer sei eine echte gesellschaftliche Herausforderung Scott Galloway betont, dass die Zahlen "überwältigend" seien: "Vier von fünf Suizide sind männlich, 12-mal häufiger inhaftiert, dreimal häufiger obdachlos oder süchtig." Die Debatte habe sich erst durch Mütter verändert, die sich Sorgen um ihre Söhne machen. ### 2. Soziale Isolation als Hauptursache für Angst Dan Harris identifiziert die zunehmende Vereinsamung als zentralen Faktor: "Wir sind isoliert, einsam, abgekoppelt, in unseren eigenen kleinen Welten auf unseren Handys gefangen." Die Zahl der Highschool-Schüler:innen, die ihre Freund:innen täglich sehen, habe sich in 20 Jahren halbiert. ### 3. Die Notwendigkeit, Männlichkeit neu zu definieren Harris plädiert für ein neues Verständnis von Stärke: "Wahre Stärke besteht darin, den Mut zu haben, sich seinen eigenen Dämonen zu stellen." Traditionelle Männlichkeitsbilder, die Gefühle unterdrücken, seien kontraproduktiv. ### 4. Praktische Strategien gegen Angst und Isolation Als konkrete Maßnahmen empfehlen die Gesprächspartner: Ehrenamtliches Engagement, bewusste Förderung von Freundschaften bei Kindern, körperliche Aktivität in Gruppen und schrittweise Konfrontation mit Angstsituationen. Harris beschreibt seine eigene Erfahrung mit Aufzügen: "Ich bin buchstäblich mit meinem Therapeuten im Westchester Mall Aufzügen gefahren." ### 5. Die Kraft der Selbstmitteilung Ein zentrales Werkzeug sei das bewusste, freundliche Selbstgespräch: "Lerne, mit dir selbst so zu sprechen, wie du mit einem guten Freund oder deinem Kind sprechen würdest." Die Fähigkeit zur Selbstmitgefühl sei trainierbar und besonders hilfreich bei Angstzuständen. ### 6. Handeln als Gegenmittel zu Angst Die zentrale Botschaft: "Handeln absorbiert Angst." Statt in passiver Sorge zu verharren, solle man konkrete Schritte unternehmen - sei es beim Arzt einen Test machen oder soziale Situationen schrittweise meistern. ## Einordnung Die Episode zeigt eine bemerkenswerte Offenheit bei der Auseinandersetzung mit psychischen Gesundheitsthemen bei Männern. Die drei Gesprächspartner schaffen es, ein schwieriges Thema ohne Schuldzuweisungen zu behandeln und stattdessen empathische Perspektiven zu bieten. Besonders bemerkenswert ist die Selbstreflexion der Sprecher, die eigene Schwächen und Ängste offenlegen - von Galloways Eingeständnis seiner Panikattacken bis zu Harris' Erfahrungen mit Claustrophobie. Die Diskussion bleibt dabei stets lösungsorientiert und vermeidet es, in Schwarz-Weiß-Malerei zu verfallen. Kritisch anzumerken ist jedoch, dass die Perspektive klar auf privilegierte, überwiegend weiße Mittelschichtsmänner fokussiert bleibt - andere soziale Gruppen und deren spezifische Herausforderungen bleiben ausgeblendet. Die Empfehlungen sind zwar wertvoll, aber möglicherweise für alle sozialen Schichten nicht gleichermaßen umsetzbar.