AI Inside: ChatGPT 5 Faces Wall of Criticism!

Unterhaltsame Tech-Diskussion über GPT-5, Perplexitys 34,5-Mrd.-Chrome-Gag und Meta – sympathisch, aber wenig tief.

AI Inside
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In dieser Folge von "AI Inside" diskutieren Jason Howell und Jeff Jarvis die chaotische GPT-5-Premiere, wobei sie darauf hinweisen, dass die automatische Modell-Auswahl („Routing“) viele Nutzer:innen frustriert habe, da sie zuvor gewohnte Modelle wie GPT-4o plötzlich nicht mehr wählbar seien. Jarvis merkt an, dass GPT-5 nun „wie durch eine Million PowerPoints trainiert“ wirke und emotional flacher sei, was Nutzer:innen als Verlust einer gewohnten „Beziehung“ empfinden. Weiterhin werfe Perplexity mit einem offenbar unrealistischen 34,5-Milliarden-Dollar-Angebot für Googles Chrome-Browser „eine Show ab“ – eine PR-Aktion, die kaum ernst gemeint sei, aber viel kostenlose Aufmerksamkeit generiere. Schließlich berichten die beiden noch über Meta, das seine „Superintelligence“-Sparte in „TBD Lab“ umbenannt habe – „to be determined“, wie Jarvis spitzfindig bemerkt. ### Nutzer:innen verloren durch Auto-Routing die Kontrolle über das Modell Die automatische Modell-Auswahl in GPT-5 führte laut Jarvis dazu, dass viele Menschen „einen Freund verloren“ hätten, da sie das gewohnte GPT-4o nicht mehr direkt anwählen könnten. Jason Howell bestätigt, dass selbst er als Moderator gezielt Modelle für wiederkehrende Aufgaben nutze und nun ungewollte Variabilität erlebe. ### GPT-5 wirke emotionsärmer und „wie durch PowerPoints trainiert“ Jarvis beschreibt den neuen Ton von GPT-5 mit den Worten: „It looked like it had been trained on a million PowerPoints and USA Today articles.“ Die Antworten seien nüchtern und bullet-point-artig, was viele Nutzer:innen als Rückschritt empfinden würden. ### Perplexity nutze Chrome-Bieten als PR-Gag Jason Howell schätzt, dass Perplexity mit dem 34,5-Milliarden-Angebot für Chrome „free publicity“ erzeuge: „I'd eat my shoe if it happens.“ Jarvis ergänzt, solche Aktionen könnten langfristig als „boy who cried hype“ wirken. ### Codier-Fähigkeiten von GPT-5 beeindrucken Power-User Discord-Mitglied Dr. Do berichtet, dass GPT-5 in der teuren Hochleistungsstufe „vibe coding“ erlaube – ein Projekt, das sonst Monate dauere, sei in 30 Minuten möglich, allerdings zu Kosten von bis zu 100 Dollar pro Tag. ### Meta nennt Superintelligence-Team „TBD Lab“ Die Umbenennung des Meta-Teams in „TBD Lab“ („to be determined“) zeige laut Jarvis, dass selbst das Unternehmen nicht wisse, wofür die Milliarden-Ausgaben letztlich gut seien. ## Einordnung Die Episode zeigt ein unterhaltsames, aber journalistisch ambitioniertes Format: Howell und Jarvis hinterfragen PR-Mechanismen der Tech-Branche, ohne Fachjournalismus-Tiefe zu beanspruchen. Die Diskussionskultur ist freundlich, selbstironisch („our value add, being dumb“) und reflektiert die Perspektive tech-affiner US-amerikanischer Männer mittleren Alters. Kritikwürdig bleibt, dass wirtschaftliche Machtverhältnisse kaum hinterfragt werden – etwa, warum nur wenige Nutzer:innen Zugang zu leistungsstarken, aber teuren Modell-Stufen haben. Rechte oder verschwörungstheoretische Inhalte fehlen; die größte Gefahr ist eine unreflektierte Hype-Weitergabe. Für Hörer:innen, die Tech-News mit Augenzwinkern konsumieren wollen, ist die Folge unterhaltsam; wer tiefergehende Analysen sucht, wird weniger bedient. Hörwarnung: Wer fundierte Kritik an Big Tech erwartet, sollte sich stattdessen Fachmedien zuwenden – hier bekommt man sympathisches Tech-Geplauder mit leichter Empörungskurve.