Dwarkesh Podcast: China is killing the US on energy. Does that mean they’ll win AGI? – Casey Handmer

Ex-NASA-Wissenschaftler Casey Handmer erklärt, warum Solarenergie die KI-Revolution antreiben wird – und was US-Regulierungen daran hindern.

Dwarkesh Podcast
75 min read4102 min audio
In dieser Episode des Dwarkesh Podcasts diskutiert Gastgeber Dwarkesh Patel mit Casey Handmer, CEO von Terraform Industries und ehemaliger NASA-Wissenschaftler, über die Energieversorgung künftiger KI-Datenzentren. Die zentrale These: Solarenergie werde langfristig dominieren, weil sie exponentiell billiger werde – jede Verdopplung der Produktion führe zu einem Preisrückgang von 43 %. Allerdings seien aktuell Hyperscaler wie XAI oder Meta noch auf Erdgas angewiesen, da sie auf schnelle Verfügbarkeit setzen, nicht auf Kosten. Handmer skizziert ein futuristisches Szenario: riesige, autarke Solardatenzentren auf 50.000 Acres Land, betrieben mit Überkapazitäten an Panels und Batterien. Kritisiert wird die US-Regulierung: Umweltauflagen blockierten Solarprojekte massiv, während Texas hier Vorreiter sei. Langfristig prognostiziert Handmer eine „Energie-Singularität“, in der KI-Rechenleistung nur noch durch verfügbare Silizium-Menge begrenzt sei – selbst im Weltraum könnten Solar-Segel mit integrierter Logik fliegen. ### 1. Solarenergie wird durch Lernkurve dominieren Handmer behauptet, Solar sei „noch im Apple-II-Stadium“ und werde durch eine Lernrate von 43 % pro Verdopplung exponentiell billiger: „Every time we double cumulative production, we get a 43 % reduction in cost.“ ### 2. Hyperscaler priorisieren Verfügbarkeit über Kosten Trotz hoher Kosten würden Firmen wie XAI derzeit Erdgas wählen, weil es schnell verfügbar sei: „They don't care about cost. [...] They are power-availability-sensitive.“ ### 3. US-Regulierung blockiert Solar massiv Umweltauflagen wie NEPA würden Solarprojekte jahrelang verzögern – selbst auf Industrieflächen: „To build the solar you have to go through this whole process [...] even though it's zoned unrestricted industrial.“ ### 4. Datenzentren als autarke Solarkomplexe Zukünftige Rechenzentren könnten als eigenständige 50.000-Acre-Anlagen mit Überkapazitäten betrieben werden: „10 acres of solar, six truckloads of batteries, one truckload of data center.“ ### 5. Batterien ersetzen Stromnetze Batterien würden zunehmend das teure Stromnetz ersetzen, indem sie „temporale Arbitrage“ leisten: „Batteries actually do the same job that the grid does.“ ### 6. Silizium als ultimativer Begrenzungsfaktor Langfristig sei KI-Expansion nur durch verfügbares Silizium begrenzt – sogar im Weltraum: „You just need a big slab of relatively cheap silicon to make the power and then a small slab of relatively expensive silicon to do the thinking.“ ## Einordnung Die Episode zeigt ein faszinierendes Beispiel technokratischen Optimismus’: Handmer argumentiert mit beeindruckender Detailkenntnis, bleibt aber stets in der Tech-Bubble. Die Perspektive ist klar US-zentriert, China wird als Konkurrent geframed („autocratic dictatorship“), während internationale oder soziale Aspekte fehlen. Die Diskussion blendet ökologische Externalitäten von riesigen Solarparks aus und ignoriert Landkonflikte mit indigenen Gemeinschaften. Interessant ist die methodische Klarheit: Handmer nutzt konkrete Zahlen und Szenarien statt vager Visionen. Die Argumentation bleibt technisch, vermeidet aber Verschwörungstheorien oder rechte Narrative. Es ist ein Beispiel für Silicon-Valley-Diskurse, die komplexe Systeme auf technische Lösungen reduzieren – überzeugend in der Analyse, begrenzt in der Perspektive. Hörwarnung: Wer kritische Perspektiven auf Energiepolitik oder soziale Gerechtigkeit erwartet, wird hier nicht fündig. Für Tech-Enthusiast:innen ein spannender Blick in mögliche Zukünfte der KI-Energieversorgung.