Guardian-Politikredakteurin Pippa Crerar und Korrespondent Kiran Stacey blicken auf die Woche in der britischen Politik. Im Mittelpunkt steht der neue Waffenstillstand im Gazastreifen und die diplomatischen Aktivitäten in der Region. Die Gespräche mit Gastgebern und Zuhörern fokussieren sich auf die Rolle Großbritanniens in den Verhandlungen, die Beteiligung von Ex-Premierminister Tony Blair sowie die innenpolitische Debatte über pro-palästinensische Proteste und den chinesischen Spionagefall. Die Episode bietet Insiderperspektiven auf die Hintergründe der Verhandlungen und die strategischen Überlegungen der britischen Regierung. ### 1. Großbritannien beansprucht wesentliche Verhandlungsrolle Crerar betont, dass das Vereinigte Königreich „eine Schlüsselrolle hinter den Kulissen“ gespielt habe, um den Waffenstillstand zu ermöglichen. Ohne konkrete Belege zu nennen, argumentiert sie: „Es ist richtig, dass wir das tun, weil es in unserem nationalen Interesse liegt, dass wir zu einem dauerhaften Frieden in der Region kommen.“ ### 2. Trumps Wandel vom „Gaza-Riviera“-Plan zur realpolitischen Lösung Stacey skizziert, wie US-Präsident Donald Trump sich von der Vision eines mit Casinos und Hotels gefüllten Gazastreifens verabschiedet habe. Nach einem israelischen Angriff in Doha sei Trump überzeugt worden, dass eine realistische Friedenslösung notwendig sei. Ein Offizieller habe gesagt, Trump sei danach „wie ein Juggernaut“ gewesen. ### 3. Tony Blair fungiert als Schlüsselfigur zwischen den Fronten Blair habe gemeinsam mit Jared Kushner einen 20-Punkte-Friedensplan im Weißen Haus vorgestellt. Trotz anfänglicher Ablehnung durch die Palästinensische Autonomiebehörde habe er deren Unterstützung gewonnen. Crerar bemerkt: „Er ist eine umstrittene Figur im Nahen Osten, nicht zuletzt wegen der Rolle des UK bei der Unterstützung der US-Invasion im Irak 2003.“ ### 4. Innenpolitische Spannungen durch pro-palästinensische Proteste Die britische Regierung plant laut Crerar weitere Maßnahmen gegen pro-palästinensische Demonstrationen. Premierminister Keir Starmer sei „sehr besorgt über den Anstieg des Antisemitismus“ und wolle sich stärker für „Community Relations“ einsetzen. Die Gespräche über den chinesischen Spionagefall zeigen interne politische Auseinandersetzungen. ### 5. Grüne und Reform UK verzeichnen Mitgliederzuwachs Während die Grünen erstmals über 100.000 Mitglieder in England und Wales zählen, behauptet Reform UK über 250.000 zahlende Mitglieder zu haben. Stacey analysiert: „Das ist definitiv mehr als die Konservative Partei, wenn auch noch nicht mehr als die Labour-Partei.“ Die Parteien profitieren von Unzufriedenheit mit den etablierten Parteien.