Der polnische Podcast „Dwie Lewe Ręce” („Zwei linke Hände”) kommentiert die Reaktion der polnischen Regierung auf die Festnahme des Abgeordneten Franciszek Sterczewski und weiterer polnischer Aktivist:innen durch Israel auf ihrer humanitären Flottillen-Mission Richtung Gaza. Die Moderatoren Jakub Dymek (Journalist) und Marcin Giełzak (Publizist) kritisieren Außenminister Sikorski scharf: Er habe zunächst via Twitter die Rettung eigener Bürger:innen zur Disposition gestellt, statt unverzüglich Verpflichtung zum Schutz aller polnischen Staatsbürger:innen zu betonen. Dies signalisiere Schwäche und mache Polen angreifbar – für Israel, aber auch für autoritäre Regime wie Russland oder Belarus. Die Gäste vergleichen mit dem robusten Vorgehen des britischen Außenamts in einem ähnlichen Fall und monieren doppelte Standards: Menschenrechte würden gegenüber Verbündeten relativiert, während man Gegnerstaaten scharf anprangere. Sie bezweifeln zudem, dass Warschau im Falle russischer oder weissrussischer Geiselnahmen tatsächlich hart reagieren würde; Belege dafür fehlten. Den Kern der Debatte bilden die massiven zivilen Opfer und Kriegsverbrechen in Gaza. Die Flottille sei zivilen Ungehorsam darstellendes Protest-Theater gewesen, um die israelische Blockade und die Heucheli der westlichen Politik offenzulegen. Die Helfer:innen hätten reale Gefahren auf sich genommen – dokumentiert durch Hunderte getötete humanitäre Mitarbeiter:innen. Die Sendung fordert Patriotismus und Humanismus statt Geopolitik: Polen solle konsequent Völkerrecht einfordern, unabhängig von der politischen Freundschaft des Täterstaates. Gleichzeitig mahnt sie, die Debatte nicht auf westlichen Narzissmus zu reduzieren, sondern die Leidensrealität der palästinensischen Zivilbevölkerung im Zentrum zu behalten.