Der Newsletter von netzpolitik.org feiert den vorläufigen Stopp der EU-Chatkontrolle als entscheidenden "Etappensieg" der Zivilgesellschaft. Die Autor:innen argumentieren, dass ein breiter Protest von Bürgerrechtsorganisationen, Wissenschaftler:innen und engagierten Einzelpersonen die deutsche Bundesregierung zum Umdenken gezwungen habe. Der Erfolg wird als wichtige demokratische Erfahrung und Beweis für die Selbstwirksamkeit zivilgesellschaftlichen Engagements dargestellt. Die Stärke liege in den vielfältigen Bündnissen, wie das Zitat verdeutlicht: "Das Zusammen der Vielen in Unterschiedlichkeit, das ist eine Stärke." Trotz des Erfolgs wird gewarnt, dass der Kampf nicht vorbei sei und der Protest auf eine europäische Ebene ausgeweitet werden müsse. ## Einordnung Der Text rahmt die Ereignisse als triumphale Heldengeschichte der Zivilgesellschaft gegen staatliche Überwachung. Die Perspektive ist ausschließlich die der Netzaktivist:innen; Gegenargumente von Befürworter:innen der Verordnung werden nicht thematisiert. Die unausgesprochene Annahme ist, dass die Leserschaft die Unantastbarkeit privater Kommunikation als oberstes Gut teilt. Das Interesse liegt in der Mobilisierung der eigenen Community und der Stärkung der Position von netzpolitik.org als zentraler Akteur, was der Spendenaufruf unterstreicht. Der Beitrag ist eine motivierende Lektüre für alle, die sich für digitalen Aktivismus und Grundrechte interessieren. Er liefert eine klare, wenn auch einseitige, Analyse aus Sicht der Zivilgesellschaft. Wer eine ausgewogene Darstellung der Debatte sucht, wird hier nicht fündig.