Rezo und Julien Bam diskutieren in dieser Folge von „Hobbylos“ unter anderem über lustige Straßennamen (z. B. „Friedrich-Fick-Straße“), die angeblich lustigste Straße Deutschlands, die vermeintliche Anti-Masturbations-Geschichte hinter Cornflakes und welche Organe Menschen angeblich „nicht brauchen“. Sie lesen Hörer:innen-Fragen vor, darunter eine 15-Jährige:r, die Mutter will sie/ihn trotzdem „Michibär“ nennen. Die Sendung wirkt wie ein zusammengewürfelter Chat ohne roten Faden, voller Beleidigungen („Arschloch“, „Scheiße“), plumpe Sexwitze („Anti-Pornoflakes“, „Anal-Plug-Vergleich“) und medizinisch völlig haltlosen Behauptungen („Magen raus, dann wird man skinny“). Hinzu kommen Reproduktionen von Verschwörungstheorien (Mordfall im Louvre sei „Inside Job“) sowie die Verherrlichung von Kriminalität („geiler Raub“). ### Straßennamen als Running Gag Die Moderatoren hätten eine Klickstrecke mit obszön klingenden Straßennamen zusammengestellt und kommentieren diese mit Sex-Analogien („Fickstraße“, „Ehebrecher-Gang“). Dabei würde die Herkunft der Namen ignoriert und stattdessen billigster Lacherzeugungswert erzeugt. ### Cornflakes gegen „geile Gedanken“ Ohne jegliche Quellen würden sie die urbane Legende wiederholen, Cornflakes hätte John Harvey Kellogg erfunden, „damit Leute weniger masturbieren“. Die Erzählung wird mit Nahrungs-Fetischismus verknüpft („Cini-Minis machen mich horny“) und medizinisch unhaltbare Ratschläge („Cornflakes gegen Lust“) als Fakt präsentiert. ### Organe als Wegwerfartikel Ein anonymer „Arzt“ schreibe per DM, Menschen könnten problemlos auf Milz, Magen, Gallenblase, eine Niere und 70 % der Leber verzichten. Die Moderatoren feiern das als „Skinny-Trend“ und sprechen scherzhaft über Schwarzmarkt-Verkauf („Mein Leben bleibt gleich, wenn ich 80 % meiner Leber abgebe“). Kritische Nachfragen oder medizinische Risiken würden ignoriert. ### Normalisierung von Kriminalität und Verschwörung Ein Museums-Diebstahl werde als „geiler, kreativer Raub“ beschrieben; es heiße, „wir würden die Täter freilassen, weil sie was geleistet haben“. Die These, es handle sich um einen „Inside Job“, wird ohne Bewertung übernommen. ## Einordnung Die Sendung nutzt die Aura von YouTube-Prominenz, um fragwürdige Inhalte als harmlosen Spaß zu verkaufen: medizinische Falschaussagen, Kriminalitätsverherrlichung und sexualisierte Witze werden ohne Gegenrede oder journalistische Aufklärung verbreitet. Fachliche Expertise wird durch Zitieren anonymer Social-Media-Nachrichten ersetzt, während gesundheitsgefährdende Tipps („Magen raus, dann passt die Skinny-Jeans“) als Lifestyle-Trick präsentiert werden. Der Podcast reproduziert Verschwörungstheorien (Louvre-Raub) und stellt Täter:innen als kreative Antihelden dar. Kritische Stimmen oder Alternativperspektiven fehlen; die Moderatoren inszenieren sich als einzige Deutungshoheit. Durch die Kombination aus kindlichem Humor, Autoritätsanspruch und fragwürdigem Rat entsteht eine Mischung aus Unterhaltung und potenziell schädlicher Fehlinformation. Für ein Format ohne journalistischen Anspruch bleibt die Folge dennoch ein Lehrbeispiel dafür, wie Reichweite ohne Verantwortung funktioniert.