José Valim, Elixir-Erfinder und Tidewave-Macher, erklärt im Gespräch mit Adam Stacoviak und Jerod Santo, warum sein neuer Coding-Agent direkt im Browser läuft und dabei nicht nur Frontend-Änderungen vornehmen, sondern auch Backend-Code sowie Tests automatisch synchronisieren kann. Tidewave integriert sich als Paket in Phoenix, Rails oder Django, erkennt Fehlerseiten der Frameworks und kann via Inspector direkt im DOM Elemente auswählen, die zugehörige Template-Datei öffnen und Änderungen vornehmen. Valim betont, dass die lokale Browser-Sitzung den entscheidenden Vorteil gegenüber Cloud-basierten Agenten wie Phoenix.new bietet: Entwickler:innen behalten volle Kontrolle über ihren Stack und müssen keine Test-Backdoors für externe Browser-Sessions bauen. Die Agenten-Konversationen laufen über Chat, Inspector-Klicks oder Pop-ups bei Fehlern; ein YOLO-Modus erlaubt stundenloses unbeaufsichtigtes Arbeiten. Valim nutzt die Agenten selbst für Cross-Framework-Portierungen: Er implementiert ein Feature in Elixir/Phoenix und lässt Tidewave die gleiche Funktionalität in Rails übernehmen, wobei er Tests und Mocks explizit ausschließt. Das Gespräch zeigt auch die Grenzen auf: Bei Elixirs neuem Type-System sei der Agent noch „nutzlos“, und selbst 33 % Produktivitätsgewinn seien ein „massiver“ Erfolg, weshalb Studien, die von Verlangsamung berichten, seine persönliche Erfahrung nicht treffen.