Im Podcast "Aus Versehen schlecht schreiben" diskutieren die Autor:innen Till Raether und Alena Schröder, warum gerade in fast fertigen Manuskripten plötzlich Formelkäsiges, Klischees und Wiederholungen auffallen – etwa Figuren, die permanent „tonlos“ sprechen, „tief durchatmen“ oder „vibrieren“. Beide erzählen, wie sie während der finalen Lektorats- bzw. Fahnen-Phase auf eben diese Muster stoßen, obwohl sie die Texte dutzende Male gelesen haben. Kern ist die Frage: Warum merken wir sprachliche Abnutzungserscheinungen so spät und wie lässt sich vermeiden, ständig dieselben Redewendungen für Emotionen, Sprechweisen und Körperreaktionen zu verwenden? Dabei balancieren sie zwischen Selbstkritik und der Erkenntnis, dass einige Wiederholungen Leser:innen kaum stören, während sie Autor:innen selbst „zerfressen“ können.