Der Newsletter "The Media Copilot", der sich mit dem Wandel von Medien und Journalismus durch KI befasst, widmet sich in dieser Ausgabe dem Phänomen des "Workslop". Darunter versteht der Autor nachlässig erstellte und unzureichend geprüfte, KI-generierte Inhalte. Die zentrale These lautet, dass solcher "Slop" das Vertrauen des Publikums massiv untergräbt, selbst wenn die Inhalte faktisch korrekt sind. Schon kleinste Anzeichen wie untypische Satzzeichen oder repetitive Formulierungen könnten die "KI-Spinnensinne" der Leser:innen aktivieren und die Glaubwürdigkeit des gesamten Mediums infrage stellen. Der Autor betont: „Wenn Leser:innen ‚Slop‘ entdecken, selbst in winzigen Dosen, kann das jegliches Vertrauen vergiften, das der Verlag aufgebaut hat.“ Als Gegenstrategie schlägt der Newsletter die Etablierung von menschlichen "KI-Redakteur:innen" vor. Ihre Aufgabe sei es nicht nur, KI-Texte zu überarbeiten und stilistische Mängel zu beheben, sondern auch eine strategische und geschmackliche Urteilskraft einzubringen, die einer KI fehle. Darüber hinaus wird radikale Transparenz als unerlässlich für den Vertrauenserhalt dargestellt. Dies umfasse klare Kennzeichnungen von KI-generierten Artikeln sowie eine offene Kommunikation über Fehler und deren Behebung. Neben dieser Hauptanalyse bietet der Newsletter in der Rubrik "The Chatbox" KI-gestützte Zusammenfassungen aktueller Branchennachrichten, etwa zu neuen Tools von Cloudflare für Verlage oder Metas Plänen zur Datennutzung aus KI-Chats für Werbezwecke. Auffällig sind zudem die prominent platzierten Werbeblöcke für die eigenen KI-Schulungen des Autors. Länge des Newsletters: 13059 ## Einordnung Der Newsletter vertritt eine pragmatische, auf die Medienbranche ausgerichtete Perspektive. Die zunehmende Integration von KI in die Inhaltsproduktion wird als gegeben hingenommen; die zentrale Frage ist nicht *ob*, sondern *wie* sie verantwortungsvoll umgesetzt werden kann, um Reputationsschäden zu vermeiden. Die unausgesprochene Annahme ist, dass der Erhalt des Publikumsvertrauens primär ein betriebswirtschaftliches Ziel ist. Die Agenda des Autors wird durch die Eigenwerbung für KI-Kurse deutlich: Er positioniert sich als Experte und Lösungsanbieter in einem von ihm selbst beschriebenen disruptiven Umfeld. Das Framing des Problems als "Workslop" legt den Fokus auf individuelle Nachlässigkeit statt auf eine grundlegende Kritik an der Automatisierung journalistischer Arbeit. Die gesellschaftliche Relevanz des Themas ist hoch, da die Qualität von Informationen im KI-Zeitalter eine zentrale demokratische Frage darstellt. Der Newsletter ist für Medienschaffende und PR-Profis lesenswert, die nach konkreten Handlungsanweisungen für den Umgang mit generativer KI suchen. Wer eine fundamentale Auseinandersetzung mit den ethischen und gesellschaftlichen Folgen der KI im Journalismus erwartet, wird die stark kommerziell und anwendungsorientiert geprägte Perspektive als unzureichend empfinden.