Apokalypse & Filterkaffee: Wiesn das passiert? (mit Markus Feldenkirchen)
Unterhaltsame Morgenplauderei über verschwendete Lebensmittel, ohne viel Tiefgang.
Apokalypse & Filterkaffee
2113 min audioMicky Beisenherz und sein Co-Moderator diskutieren in der 15-minütigen Episode des Unterhaltungs-Podcasts „Apokalypse und Filterkaffee“ aus dem Jahr 2023 die Nachrichten des Tages. Hauptthema ist der Internationale Tag gegen Lebensmittelverschwendung, ergänzt durch kurze Kommentare zu Markus Söder auf der Wiesn, Drohnen an Militärbasen und Promi-News. Die Sendung versteht sich als lockerer Plauder-Morgenbeitrag mit Liedvorschaltung (Talking Heads: „Once in a Lifetime“).
### 1. Food-Sharing-App bald in Japan
Die „Too Good To Go“-App, mit der übrig gebliebene Lebensmittel günstig verkauft werden können, plane den Markteintritt in Japan. Die Gastgeber vermuten, dass dort besonders viel weggeworfen wird, weil das Land Perfektionsansprüche an Produkte stelle („wenn die zum Beispiel Lebensmittel produzieren, dann wollen die, dass das Produkt so perfekt wie möglich ist“).
### 2. Kultureller Kontrast: Mottainai
Japan habe mit „Mottainai“ eine gelebte Verschwendungsschelte, die besagt, „dass alles, was man im Leben hat und besitzt, wertvoll ist und dass es falsch ist, Dinge zu verschwenden“. Gleichzeitig würden optisch „unperfekte“ Bananen weggeschmissen – ein Widerspruch, den die Moderatoren als „riesen Problem“ bezeichnen.
### 3. Zahlen zur Verschwendung
In Deutschland entsorge jede Person durchschnittlich 78 kg Lebensmittel pro Jahr; weltweit würden fast eine Milliarde Mahlzeiten täglich weggeworfen. Die EU strebe an, bis 2030 die Lebensmittelverschwendung zu halbieren.
### 4. Persönliche Empfehlung
Beisenherz rät den Hörer:innen, selbst die App zu nutzen; er habe „ein paar Mal so eine Box geholt“ und attestiert: „Das ist wirklich eine gute Sache.“
## Einordnung
Als rein unterhaltsames Frühstücksformat erfüllt die Folge ihren Anspruch: locker, sympathisch und mit einer Prise Selbstironie. Journalistische Tiefe oder differenzierte Perspektiven – etwa auf globale Handelsstrukturen oder die Verantwortung der Agrarindustrie – sucht man dennoch vergeblich. Stattdessen bleibt die Diskussion auf individuelle Konsument:innen und eine App-Fixierung beschränkt, was das komplexe Thema Verluste längs der gesamten Wertschöpfungskette ausblendet. Makel des Formats sind Wiederholungen und ein überlanger, stark geschwätziger Einstieg. Kritikwürdige oder gar rechte Positionen sind nicht erkennbar; es bleibt bei einer harmlosen, aber auch wenig aufschlussreichen Morgenunterhaltung.
Hörwarnung: Wer neue Erkenntnisse oder vielfältige Perspektiven zur Lebensmittelverschwendung sucht, wird hier kaum fündig; für ein entspanntes, wortreiches Morning-Magazin reicht die Folge.