11KM: der tagesschau-Podcast: Internationaler Druck steigt: Wie isoliert ist Israel?
11KM analysiert die internationale Palästina-Anerkennung als Druckmittel gegen Israel, die USA-Rückendeckung für Netanyahu und die deutsche Blockadehaltung.
11KM: der tagesschau-Podcast
44 min read2235 min audioIm ARD-Podcast „11KM“ diskutieren Moderator David Krause und ARD-Experte Clemens Verenkotte die wachsende internationale Anerkennung Palästinas vor dem Hintergrund der laufenden UN-Vollversammlung. Die Episode beleuchtet, wie sich durch die Anerkennung Palästinas durch westliche Staaten wie Kanada, Großbritannien und Frankreich der internationale Druck auf Israels Regierung erhöht. Verenkotte betont, dass Israel zunehmend isoliert dastehe, während die USA unter Präsident Trump unverändert fest hinter Premierminister Netanyahu stehen. Diskutiert wird auch die militärische Lage im Gazastreifen, wobei Verenkotte berichtet, dass die israelische Armee offenbar weit über die Bekämpfung der Hamas hinausgehe und ganze Stadtviertel zerstöre. Die israelische Regierung werde vorgeworfen, langfristig eine ethnische Säuberung und Wiederbesiedlung des Gazastreifens zu planen – unterstützt durch fiktive Zukunftsszenarien wie „Singapur am Mittelmeer“. Die deutsche Bundesregierung befinde sich laut Verenkotte in einer Zwickmühle: Während Bundeskanzler Merz die Vorgehensweise Israels kritisiere, blockiere vor allem die CDU/CSU jegliche Konsequenzen wie Sanktionien oder die Palästina-Anerkennung. Die EU sei gespalten, wobei Deutschland gemeinsam mit Italien, Tschechien und Ungarn Sanktionen gegen Israel ablehne. Trump nutze die UN-Generalversammlung, um die Palästina-Anerkennung als „Belohnung für Terror" zu diffamieren und verschärft damit die politische Blockade. Verenkotte zeigt auf, dass die meisten jüdischen Israelis eine Zwei-Staaten-Lösung ablehnen, internationale Friedensinitiativen aber zunehmen. Die israelische Innenpolitik sei trotz wirtschaftlicher Warnsignale stabil, weil Netanyahu es geschafft habe, sich als einzige Schutzmacht darzustellen. Die einflussreichen Großdemonstrationen in Israel richteten sich primär gegen Netanyahus Weigerung, Geiselfreilassungen voranzutreiben – nicht gegen den Krieg an sich.