**Nius inszenierte am Montag eine Generalabrechnung mit führenden CDU-Politikern, um das Narrativ eines umfassenden Staatsversagens zu zementieren: Kanzler Friedrich Merz wurde als unzuverlässiger Wendehals porträtiert, während die Corona-Politik von Jens Spahn als hysterische „Panikpolitik“ umgedeutet wurde.** Der gestrige Sendetag bei Nius fokussierte sich auf die Demontage zweier zentraler Unionsfiguren. In der langen Morgensendung „Merz gegen Merz“ konstruierte der Kanal durch die gezielte Gegenüberstellung von Zitaten das Bild eines Kanzlers, der sich permanent selbst widerspricht. Merz‘ Versprechen, aus dem „permanenten Ausstieg“ (Atom, Verbrenner) auszusteigen, wurde als „Märchenwald“ und „Wahnwelt“ lächerlich gemacht, da gleichzeitig Atomkraftwerke gesprengt würden. Seine Kritik an der Wirtschaft wurde als „Klassenkampfton“ geframed, den er bei seiner eigenen Ministerin Bärbel Bas angeblich nicht anwende. So entstand das Bild eines schwachen, unglaubwürdigen Kanzlers, der seine eigenen Versprechen bricht und die Industrie als „Demokratiefeinde“ diffamiert. Am Abend verlagerte sich der Fokus auf Ex-Gesundheitsminister Jens Spahn und seine Anhörung zur Maskenbeschaffung. Im Gespräch mit Alexander Kissler wurde die gesamte Pandemie-Bewältigung als „in die Politik übersetzte Panik“ abgewertet. Kissler ignorierte Spahns Argument der damaligen Ausnahmesituation vollständig und konzentrierte sich auf die angebliche Geldverschwendung und die angebliche Nutzlosigkeit von Masken, gestützt durch selektive Verweise auf die „RKI-Files“. Die Politik sei „hysterisch“ und „kopflos“ gewesen. Diese revisionistische Darstellung dient dazu, staatliches Krisenmanagement grundsätzlich zu delegitimieren und als übergriffige Panikmache darzustellen. Diese Angriffe auf die Union wurden durch die bekannten Narrative ergänzt. Kurze Beiträge warnten vor einer islamistischen „Terrorwelle“ und rahmten den Anschlag in Sydney als Beweis für die globale Bedrohung durch „Barbaren“. Ein weiterer Clip setzte die Kampagne gegen zivilgesellschaftliche Organisationen fort, indem er NGOs als undemokratischen „Staat im Staate“ bezeichnete. Das Gesamtbild, das Nius am Montag zeichnete, war das eines von unfähigen Politikern geführten Landes, das sowohl in der Wirtschafts- und Energiepolitik als auch in der inneren Sicherheit und im Krisenmanagement versagt. ### Begriffe & Frames des Tages: * **Märchenwald Merz** > "Wo bin ich? In welchem Märchenland befinde ich mich gerade?" / "Im Märchenwald Merz." Diese Formulierung dient dazu, die politischen Ankündigungen von Kanzler Merz zur Energiepolitik (Wiedereinstieg in Atomkraft) als reine Fantasieprodukte zu verspotten. Der Frame stellt Merz als realitätsfernen Erzähler dar, dessen Worte im direkten Widerspruch zur sichtbaren Realität (Sprengung von Kühltürmen) stehen. * **In die Politik übersetzte Panik / Panikpolitik** > "Das ist einfach in die Politik übersetzte Panik. [...] Die Corona Politik war Panikpolitik." Dieser von Alexander Kissler wiederholt genutzte Begriff reduziert die komplexen Entscheidungen während der Corona-Pandemie auf eine irrationale, hysterische Reaktion. Der Frame entwertet die wissenschaftliche Grundlage und die politische Notwendigkeit der Maßnahmen und stellt sie als reinen Aktivismus dar, der auf Angst basiert und zu massiver Verschwendung führte. * **Staat im Staate** > "Und dieses dieser Nebenstaat, dieser Staat im Staate äh in Form von NGOs, wird dann noch positiv begleitet..." Dieser Begriff, der bereits in CDU-Anfragen auftauchte, wird hier erneut verwendet, um Nichtregierungsorganisationen zu delegitimieren. Sie werden als eine unkontrollierte, heimliche Macht geframed, die ohne demokratische Legitimation, aber mit Steuergeldern, eine eigene Ideologie durchsetzt und so den Rechtsstaat untergräbt. ### Relevante Beiträge * **Merz gegen Merz: Kanzler widerspricht sich selbst bei der CSU | NIUS Live vom 15. Dezember 2025** `10:00 | 15.12.2025 | 30:17 min` Eine ausführliche Analyse der Rede von Friedrich Merz auf dem CSU-Parteitag. Nius nutzt Zitat-Montagen, um Merz als wortbrüchig und widersprüchlich darzustellen. Seine Energie- und Wirtschaftspolitik wird als gescheitert und seine Rhetorik als heuchlerisch gebrandmarkt. [Link](https://www.youtube.com/watch?v=4-Hf7J6f-TI) * **Jens Spahn musste sich heute für seine Corona-Politik verantworten | NIUS Live am Abend vom 15.12.25** `19:00 | 15.12.2025 | 19:09 min` Andreas Dorfmann und Alexander Kissler bewerten die Anhörung von Jens Spahn. Dessen Corona-Politik wird als „Panikpolitik“ und massive Steuergeldverschwendung geframed. Die damalige Krisensituation wird ausgeblendet, um die Maßnahmen als irrational und überzogen darzustellen. [Link](https://www.youtube.com/watch?v=0JKtOLltG6Y) * **Gewerkschaft der Polizei warnt vor Terrorwelle** `15:30 | 15.12.2025 | 00:48 min` Ein kurzer Nachrichtenclip, der einen vereitelten Anschlag in Bayern zum Anlass nimmt, um vor einer kommenden „Terrorwelle“ zu warnen. Die Täter werden nach ihrer Herkunft benannt (Marokkaner, Ägypter, Syrer) und so die Verbindung zwischen Migration und Terrorismus verstärkt. [Link](https://www.youtube.com/watch?v=s0SsL7ZuBnk) * **„NGOs sind ein Staat im Staat“ #nius #niuslive #NGO** `14:00 | 15.12.2025 | 01:32 min` Dieser Clip setzt die Kampagne gegen NGOs fort. Sie werden als undemokratische, unkontrollierte „vierte Gewalt“ dargestellt, die mit Steuergeldern eine linke Ideologie durchsetze. Damit wird die Legitimität der Zivilgesellschaft grundsätzlich infrage gestellt. [Link](https://www.youtube.com/watch?v=TN1Z2rKO2HU)