Die Diskursanalyse untersucht die Reaktionen auf Friedrich Merz' Äußerungen zur AfD. Der Fokus liegt auf drei diskursiven Operationen: Erstens, die Umdeutung (Reframing) einer prinzipiellen 'Brandmauer' in eine 'pragmatische Sachfrage' auf kommunaler Ebene. Zweitens, die Externalisierung der Verantwortung für die ausgelöste Krise, die als 'Sommerlochdebatte' oder 'Kampagne' dargestellt wird, statt als Folge eigener Aussagen. Drittens, die Personalisierung eines Richtungsstreits durch den Austausch des Generalsekretärs, was ein strukturelles Problem in eine strategische Personalentscheidung verschiebt. Die Analyse stellt die Deutung der CDU-Führung (pragmatische Notwendigkeit, Kommunikationsproblem) der Deutung externer Beobachter:innen (kalkulierter Tabubruch, ideologische Kurskorrektur) gegenüber. Als Leerstelle wird das Fehlen der Perspektive von Kommunalpolitiker:innen selbst identifiziert, über die zwar gesprochen wird, die aber nicht zu Wort kommen.