**Nius nutzte den gestrigen Montag, um die Kampagnen der Vorwoche zu bündeln und zu wiederholen, wobei der Sender die Erzählung eines kulturell und politisch verfallenden Deutschlands durch einen „Wochenrückblick“ und gezielte Wiederholungen zementierte.** Am gestrigen Montag verzichtete Nius auf die Zuspitzung eines einzelnen politischen Themas und konzentrierte sich stattdessen darauf, die etablierten Narrative der Vorwoche in einem breiten Überblick zu verankern. Zentrales Instrument war der Beitrag „Politische Reibungen und kontroverse Entscheidungen in Deutschland“, der mehrere Kernmotive des Senders zusammenfasste: die angebliche Verfolgung der AfD in Rheinland-Pfalz, die hohen Kosten für unbegleitete minderjährige Geflüchtete – beziffert auf „mindestens 12,2 Milliarden Euro“ – und die angebliche Provokation linker Gewalt durch Rechtsextreme. Dieser Zusammenschnitt diente dazu, die einzelnen Themen der letzten Tage als zusammenhängendes Krisenszenario zu präsentieren. Unterstützt wurde diese Strategie durch die wiederholte Ausstrahlung von zwei ideologisch zentralen Clips vom Wochenende. Der Kommentar, der Deutschland als „scheinkrankes Mimosenland“ diffamiert, lief erneut und lieferte die sozialchauvinistische Deutung für die ebenfalls wiederholt thematisierte Überlastung der Notaufnahmen. Gleichzeitig setzte Nius den Angriff auf den öffentlich-rechtlichen Rundfunk fort, indem der Beitrag über einen ARD-Krimi abermals gezeigt wurde. Der Film wurde als „ideologischer Wunschtraum“ und „linkswokes Wahnsinnswerk“ verhöhnt, um die angebliche Realitätsferne der kulturellen Eliten zu belegen. Die Wiederholungen dienten offensichtlich dazu, diese Frames beim Publikum zu festigen. Eine neue Facette in der Auseinandersetzung mit der Regierung lieferte ein kurzer, spöttischer Beitrag mit dem Titel „Merz stellt Rekord auf“. Darin wurde der Kanzler dafür verhöhnt, sieben Monate für einen Antrittsbesuch beim Berliner Bürgermeister gebraucht zu haben. Der Clip reduzierte das Amt des Kanzlers auf eine absurde Weg-Zeit-Rechnung („0,7 Meter pro Stunde“). Diese Verschiebung von politischer Kritik hin zu persönlicher Herabwürdigung ergänzte die pauschale Kulturkritik des Tages. Systematisch ausgeblendet wurden dabei jegliche strukturellen Ursachen für die thematisierten Probleme, von der Finanzierung des Gesundheitssystems bis hin zur Komplexität von Flucht und Integration. ### Begriffe & Frames des Tages: * **ideologischer Wunschtraum** > "Manchmal kann einfach so ein Film, der die Realität so zerren, dass sie einem ideologischen Wunschtraum gleich kommt." Dieser Frame aus dem wiederholten Beitrag über einen ARD-Krimi dient dazu, Kulturprodukte, die nicht dem Nius-Weltbild entsprechen, pauschal zu delegitimieren. Anstatt einer inhaltlichen Kritik wird dem Werk unterstellt, es bilde nicht die Realität ab, sondern konstruiere eine „woke“ Fantasiewelt. Der Begriff entwertet das Produkt als realitätsferne Propaganda. * **Lückenhafte Landesstatistiken** > "Experten gehen aufgrund lückenhafter Landesstatistiken aber davon aus, dass die Gesamtkosten deutlich höher sind." Diese Formulierung aus dem Wochenrückblick ist eine klassische Desinformationstechnik. Eine hohe, aber unbelegte Zahl (12,2 Mrd. Euro für Flüchtlinge) wird in den Raum gestellt und sofort mit der Behauptung versehen, die wahre Summe sei wegen angeblich mangelhafter staatlicher Daten noch viel höher. Dies erzeugt den Eindruck einer Vertuschung und lädt zu Spekulationen über noch drastischere Kosten ein, ohne dafür Belege liefern zu müssen. ### Relevante Beiträge * **Politische Reibungen und kontroverse Entscheidungen in Deutschland – eine Woche im Überblick** `09:00 | 07.12.2025 | 01:47 min` Dieser Wochenrückblick fungierte als zentrales Sammelbecken für die Narrative der Vorwoche. Er bündelte die Themen Migrationkosten, die angebliche Viktimisierung der AfD und vermeintliche Falschaussagen der CSU zu linksextremer Gewalt. [Link](https://www.youtube.com/watch?v=a5p8xtlRtbI) * **Absurder Krimi aus der ARD: Ein Rabbi und eine muslimische Kommissarin ermitteln | NL am 5.12.2025** `07:00 | 07.12.2025 | 04:09 min` (Wiederholung) Dieser Beitrag vom 5. Dezember wurde erneut ausgestrahlt, um den Angriff auf den öffentlich-rechtlichen Rundfunk fortzusetzen. Ein ARD-Krimi wird als „linkswokes Wahnsinnswerk“ verspottet, um die angebliche ideologische Verblendung des Senders zu demonstrieren. [Link](https://www.youtube.com/watch?v=cUXzGdYgWrg) * **„Wir sind ein scheinkrankes Mimosenland.“** `11:03 | 07.12.2025 | 01:32 min` (Wiederholung) Auch dieser Kommentar wurde wiederholt, um den sozialchauvinistischen Frame zu zementieren. Deutschland wird als eine Nation von arbeitsscheuen Hypochondern dargestellt, die das Sozialsystem ausnutzen. [Link](https://www.youtube.com/watch?v=NSnrxIMdQuA) * **Merz stellt Rekord auf** `13:00 | 07.12.2025 | 00:52 min` Dieser kurze Clip verspottete Bundeskanzler Friedrich Merz auf einer persönlichen Ebene für die lange Dauer bis zu seinem Antrittsbesuch im Berliner Rathaus. Er diente dazu, Merz als langsam und abgehoben darzustellen. [Link](https://www.youtube.com/watch?v=UVKt9KCXzYk)